Stadionumbau fast fertig Euro für RB Leipzig Minusgeschäft
Rein finanziell ist die Europameisterschaft für RB Leipzig kein gutes Geschäft. Doch die Effekte für den Fußball-Standort Leipzig überstrahlen das Minus von etwa einer halben Million Euro.
Leipzig/ukr/dpa – Noch werden die letzten Kabel verlegt und Schilder aufgestellt; bei der Begehung für Journalisten am Dienstagmorgen waren die umfangreichen Umbauarbeiten im Leipziger EM-Stadion noch nicht ganz abgeschlossen. Erst zwei Tage vor dem Spiel soll alles fertig sein, am Tag vor der Partie werden dann die Nationalteams von Tschechien und Portugal für Pressekonferenzen und Abschlusstraining zu Gast sein, ehe dann am 18. Juni das erste EM-Spiel zwischen beiden Teams steigt.
Statt der 47.069 Plätze wie bei Spielen von Fußball-Bundesligist RB Leipzig werden für die EM nur 42.000 Zuschauer Platz finden. Gründe dafür sind Umwandlungen von Steh- in Sitzplätze sowie die Installation einer neuen Medientribüne mit 300 Plätzen. Damit ist Leipzig das kleinste EM-Stadion. Am 21. Juni treffen die Niederlande und Frankreich aufeinander, drei Tage später Kroatien und Italien. Am 2. Juli findet ein Achtelfinale statt.
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RBL-Schriftzug in Sektor D durfte stehenbleiben
Bis zum Ende der EM am 14. Juli ist der europäische Verband UEFA Hausherr im Stadion. Nach dpa-Informationen zahlt die UEFA für den Zeitraum eine Miete von 1,4 Millionen Euro an den Eigentümer RB Leipzig. Der Klub hatte die Arena zuvor für rund zwei Millionen Euro EM-tauglich gemacht. Auf den ersten Blick also ein Minusgeschäft für Rasenballsport. Doch allein der Imagefaktor für den Fußball-Standort Leipzig sowie die guten Beziehungen zur UEFA sind den finanziellen und logistischen Aufwand Wert.
Das komplette RB-Branding musste für das Turnier entfernt werden. Die Türen etwa wurden mit Uefa-blauer Folie überklebt. Doch die Sitze im Stadion sind auch weiter RB-rot, und auch der Schriftzug RBL auf den Rängen in Sektor D durfte bleiben. Ebenso ist in Ansätzen noch das RB-Logo mit den springenden Bullen auf der Gegengeraden zu erkennen. Unterbrochen nur von der neu installierten Medientribüne.
Sechs Kilometer neue Kabel verlegt
Für die Einrichtung einer Sicherheitszone wurden 1,1 Kilometer Zaun um das Stadion neu gezogen. Zudem wurden sechs Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 87 Router installiert. Wichtige Zonen des Stadions sind für den Fall eines Stromausfalls mit Generatoren ausgestattet worden.
Die Medientribüne befindet sich auf Wunsch der UEFA nun auf der Gegengeraden, ist nicht mehr Teil der Haupttribüne. Die Fechthalle im Hauptgebäude wurde zum Medien-Arbeitsraum für 300 Journalisten. Die Bundesliga-Gästekabine wird während der EM das Team A, also vom Papier her die Heim-Mannschaft beherbergen. Am Rasen wurde pro Team eine zusätzliche Ersatzbank für den erweiterten Stab mit 30 Plätzen aufgebaut.
Von den 1600 Freiwilligen, die in ganz Leipzig während der EM im Einsatz sind, werden etwa 1000 in und um das Stadion eingesetzt. Während der EM sind zudem im Stadion 70 Personen fest angestellt. Das Einsatzgebiet reicht vom Ticketing bis zur Sicherheit.