Streich über den Ex-Dortmund-Coach "Heuchlerisch": Freiburgs Kult-Trainer verteidigt Klopp-Wechsel zu Red Bull
Jürgen Klopps Wechsel zu Red Bull erhitzte die Gemüter der Fans von Traditionsvereinen wie Borussia Dortmund und FSV Mainz 05. Christian Streich hat an der Entscheidung nichts auszusetzen.
Leipzig/msc – Christian Streich kann die laute Kritik an Jü´rgen Klopps Engagement bei Red Bull nicht nachvollziehen. Der langjährige Trainer des SC Freiburg, der den Posten im Sommer an Christian Schuster übergeben hatte, sprach darüber bei der ARD-Sendung Blickpunkt Sport.
Er selbst könne noch gar nicht sagen, wo es hingeht, sagte Streich auf die Frage nach seiner eigenen Zukunft. Die liege nicht zwingend im Fußball, auch wenn er eine erneute Beschäftigung nicht ausschließt.
Traditionsfans "müssen aufpassen"
Die Beleidigungen unter der Gürtellinie in Richtung des Kulttrainers, der mit dem FC Liverpool Champions League und Premier League gewann und sich ab Januar Red Bull anschließt, findet er nicht gut.
An die Fans von Traditionsklubs richtet er sich, wenn er sagt, man müssen "aufpassen, dass es nicht heuchlerisch wird." Schließlich entstehe Tradition erst aus etwas Neuem. "Es gibt immer einen Anfang", so Streich.
Streich hatte stets weniger finanzielle Spielräume als RB
Er selbst gilt vielen Bundesliga-Beobachtern als Trainerlegende, der in Freiburg stets erfolgreich war und mit dem Klub gemessen an den finanziellen Spielräumen überperformt hat. Bei RB erkennt auch er an, dass das Geld von Red Bull eine herausragende Rolle spielt. "Natürlich haben sie Möglichkeiten, aber sie machen es gut", so Streich.
Zudem hat sein Wort Gewicht, in der Vergangenheit äußerte er sich häufig mit fundierter Meinung auch zu gesellschaftlichen Themen. Gerade hat er als klarste Stimme des Fußballs gegen antidemokratische Kräfte den Walther-Bensemann-Ehrenpreis erhalten.