Leipzig/msc – Zu seiner Zeit beim SV Werder Bremen galt Ole Werner nicht als Förderer von jungen Talenten. Von dieser Sicht auf seine Arbeit distanziert er sich öffentlich. Bei RB Leipzig ist davon bislang auch nicht viel zu erkennen.

Dass er in Bremen nicht massig junge Spieler einsetzen konnte, das lag womöglich auch an den Spielern, die ihn zur Verfügung standen. Zu dem Vorwurf, er lasse die Jugend ungern ran, gebe es „unterschiedliche Meinungen“, so Werner.

Es sei auch eine Frage der Kaderzusammenstellung. „Wenn du viele junge Spieler hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du auch welche einsetzt.“ Den Ball spielt er damit an die Bremer Personalplaner zurück.

In Bezug auf den heutigen Newcastle-Stürmer Nick Woltemade hatte er sich schon einmal gegen die Darstellung gewehrt, er habe den Angreifer vergrault. „Für mich ist aber auch nicht wichtig, was drumherum gedacht wird, sondern was die Spieler, für die ich das ja mache, für eine Haltung haben, wie sie Dinge erleben. Da wirst du auch nicht viele finden, die sagen, mit dem Trainer konnte ich nicht“, so der 37-Jährige.

Bei Werner entscheidet das Leistungsprinzip, unterstreicht er. Im Zweifel, wenn zwei Konkurrenten um eine Position exakt gleichauf liegen, sogar eher pro Jugend. Dann spiele der mit der größeren Perspektive für den Verein.

„Ich arbeite sehr gerne mit jungen Spielern zusammen und man wird auch positive Beispiele finden, wo sie sich sehr gut entwickelt haben“, sagt Werner. Das beste heiß Yan Diomande und überzeugt derzeit auf allen Ebenen.

Das macht dann auch dem Trainer „richtig Spaß“, wenn so viel Talent vorhanden ist. „Man kann teils Woche für Woche zuschauen, wie sich Spieler entwickeln und wie die Brust breiter wird mit jedem positiven Erlebnis“, freut sich Werner.