Technologie im Training "Fußball im Labor": U13-Coach Stuckey lässt Talente bei RB Leipzig in den Soccerbot
Virtuell gestütztes Training findet seit einigen Jahren den Weg in den Profifußball. RB Leipzig setzt als einziger Bundesligist auf den Soccerbot 360°. In der Sächsischen Zeitung sprach U13-Coach Tom Stuckey über die Nutzung des Hightech-Automaten für sein Training.
Fußball unter Laborbedingungen
Zehn Meter groß ist der annähernd kreisrunde Raum, in dem seine Spieler mit einem Ball ausgestattet gegen Banden spielen. Rundherum werden Spielsituationen auf die Wände projeziert, die per Computer exakt gesteuert und ausgewertet werden können. "Das ist Leistungsdiagnostik und Videoanalyse nahezu unter Laborbedingungen", sagt Stuckey zu seinem Trainingsgerät, das Ralf Rangnick 2017 als erster Kunde des Soccerbots anschaffte.
Einmal in der Woche setzt Stuckey den Apparat ein. "Es ist auch spannend zu sehen, wie sich die subjektiven Einschätzungen der Scouts mit den objektiven Daten unserer Messungen decken", sagt er. Virtuell kann die mentale Belastung durch mehr optische und akkustische Reize gesteigert werden und so den Kopf trainieren. "Auf dem Platz beobachte ich dann, dass sie in Drucksituationen ruhiger reagieren", erklärt Stuckey. Punkte und Bestzteiten können "in einer Vielzahl von Modi gejagt werden", heißt es auf der Webseite, auch einen direkten Battlemodus gebe es, bei dem Spieler gegeneinander antreten können.
Ralf Rangnick baute 2017 auf die Leipziger Entwicklung
Der Soccerbot kommt aus Leipzig. Nachdem Daniel Held, Gründer der Herstellerfirma Umbrella Software, den Footbonauten (wird bei Borussia Dortmund und TSG Hoffenheim eingesetzt) gesehen hatte, dachte er: "Das könnte man doch vielleicht besser und vor allem variabler machen." Rangnick habe sich dann die erste Ausbaufstufe angesehen und sein Go gegeben für eine Kooperation. Zu den heutigen Kunden aus dem Fußballbereich zählt auch Red Bull Salzburg, Norwich City und der FC Zürich.