Rückkehr zu RB Die Türken im Wohnzimmer: Rangnick hofft auf Leipziger Unterstützung
Vier Spieler des ÖFB-Teams sind und waren Spieler bei RB Leipzig. Auch der Trainer war für die Sachsen tätig. Sie hoffen dadurch auf einen Vorteil.
Leipzig/hen/dpa – Ralf Rangnick hält es "für keinen Zufall", dass er als ehemaliger Trainer und auch Sportdirektor von RB Leipzig das Achtelfinale der Fußball-EM mit Österreich an seiner alten Wirkungsstätte austrägt. 2012 hätten sie mit RB noch gegen Optik Rathenow gespielt, erinnerte sich Rangnick bei der Pressekonferenz vor der Partie im Leipziger Stadion gegen die Türkei an diesem Dienstag (21.00 Uhr/Magenta TV): "Mich freut es unbändig, dass wir hier spielen."
Österreich: kein Sieg gegen Türkei seit 35 Jahren
Rangnick hatte im Juli 2012 den Posten als Sportdirektor des sächsischen Clubs übernommen, 2013 stieg RB von der Regionalliga Nordost in die dritte Liga auf. Seit Juni 2022 trainiert der mittlerweile 66 Jahre alte Rangnick das österreichische Nationalteam.
Mit dem Einzug in das Viertelfinale würden die Österreicher ihren größten Erfolg bei einer EM feiern. "Ja, das ist so. Genau so ist es aber auch, dass Österreich in einem Pflichtspiel gegen die Türkei seit 35 Jahren nicht mehr gewonnen hat", betonte Rangnick.
Will sagen: Es ist nicht wichtig. Otto Rehhagel, der noch immer der einzige Trainer ist, der mit einer ausländischen Nationalmannschaft den EM-Titel geholt hat, habe mal gesagt, "wichtig ist auf dem Platz. Genau so ist es bei uns", sagte Rangnick, der von den beiden aktuellen Leipziger Profis Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald begleitet wurde. Die Österreicher hatten sich überraschend in der starken Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden sowie Polen als Erster für das Achtelfinale in Leipzig qualifiziert.
Rangnick und Baumgartner: "Ein Vorteil, in Leipzig zu spielen"
Was für die drei das Spiel in Leipzig bedeutet, an der alten Wirkungsstätte, der aktuellen Wirkungsstätte für die beiden Spieler? Baumgartner sagte: "Es ist schon was Besonderes, hier zu spielen. Viele bekannte Gesichter. Wenn man ins Stadion reinspaziert und es fühlt sich heimisch an, dann freue ich mich sehr, dass das Spiel hier stattfindet."
Seiwald betonte, dass es "von Vorteil" sei, dass "wir hier spielen. Ich fühle mich in Leipzig sehr wohl, das spüre ich, wenn ich hier reinkomme." Ob es ein Vorteil sei, dass sie den Rasen so gut kennen, verneinten die beiden - freilich nur halb. Baumgartner meinte: "Wir haben bei RB den besten Rasen Deutschlands, wenn ich das richtig gelesen habe. Das wird uns und unserem Fußball zugutekommen."
Dass er alle Sprinkler-Klappen im Rasen kenne, vielleicht die eine oder andere Unebenheit, verneinte der RB-Profi lachend. "Die kenne ich nicht", sagte er. "Aber es ist ein gutes Gefühl, wenn man hier reinläuft. Ich hoffe, dass die neutralen Fans zu uns halten, weil sie vielleicht eher eine Verbindung zu uns als zur türkischen Mannschaft." Auch Rangnick hofft, "dass uns die Leipziger Fans kräftig unterstützen".