Leipzig/Katar/sid/ukr – Die deutsche U17-Auswahl von Nachwuchs-Bundestrainer Marc Meister kam gegen Kolumbien nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und muss sich im Kampf ums Sechzehntelfinale beim Mammutturnier in Katar mit 48 Mannschaften strecken.

Und das, obwohl gleich zu Beginn alles gelang. RB Leipzigs Talent Toni Langsteiner traf in der ersten Minute zur Führung. Direkt nach dem Anstoß nutzte der 17-jährige Mittelfeldspieler eine flache Hereingabe von Alexander Staff (Eintracht Frankfurt) von der rechten Seite und schob platziert ins linke Ecke ein.

Staff, der das 1:0 vorbereitet hatte, schoss kurz nach Wiederbeginn an den Pfosten (46.). Kolumbien war durch Juan Catano (57.) erfolgreich. Coach Meister ließ den Ausgleichstreffer per Challenge prüfen, doch eine Abseitsstellung lag nicht vor. Die Trainer dürfen die Schiedsrichter bei dem Turnier bei Toren, Elfmetern und Roten Karten zweimal pro Spiel dazu auffordern, ihre Entscheidungen mittels des Football Video Support am Bildschirm zu überprüfen. Ist ein Einspruch erfolgreich, gibt es eine weitere Möglichkeit dazu. Einen normalen VAR gibt es nicht.

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Glück hatte die deutsche Elf, dass Kolumbien in der ersten Halbzeit auf eine Challenge verzichtete: Der Dortmunder Mussa Kaba hatte Stürmer Santiago Londono im Strafraum offenbar regelwidrig zu Fall gebracht (6.). In der Schlussphase prallte der Ball nach einem Fehler des kolumbianischen Torwarts erneut gegen den Pfosten (88.).

Die DFB-Junioren verfolgen beim Turnier in der Aspire Academy große Ambitionen. „Wir sprechen intern klar darüber, dass wir die gesamte Turnierzeit hier bleiben und somit auch Weltmeister werden wollen”, hatte Trainer Meister gesagt. Vor zwei Jahren hatte sein Vorgänger Christian Wück, inzwischen Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft, in Indonesien in einem dramatischen Finale gegen Frankreich (4:3 i.E.) triumphiert. Talente wie Torwart Konstantin Heide, Finn Jeltsch, Noah Darvich, der heutige RB-Jungstar Assan Ouédraogo oder Paris Brunner waren dabei.

Bei RB Leipzig sorgte das Auftaktspiel trotz des Remis für Freudensprünge. „Ein großartiger Moment für Toni”, sagte Nachwuchsleiter David Wagner. „Wenn ein Spieler aus der RBL-Fußball-Akademie bei einer Weltmeisterschaft trifft, ist das ein starkes Zeichen für die Arbeit, die hier täglich geleistet wird.”

Neben Langsteiner sind auch die RB-Nachwuchsspieler Benno Kaltefleiter und Abdul Al Khalaf in Katar für die DFB-Elf dabei. Das Trio stehe „stellvertretend für viele Jungs, die diesen Weg mit Leidenschaft gehen”, so Wagner. RB Leipzigs U19-Trainer Sebastian Heidinger betonte, dass Langsteiner auch für die Leipziger häufig treffe, „weil er brutale Qualitäten hat, um sich in diese Situationen zu bringen”. Die nächsten deutschen Gegner in der Vorrundengruppe G sind Nordkorea am Freitag und El Salvador am Montag. Die WM läuft bis 27. November.