Verteidiger im Kicker-Interview Bei RB "härter arbeiten": Simakan will auf dem EM-Zug aufspringen
Mohamed Simakan hat sich seit seinem Wechsel zu RB Leipzig zwar noch immer nicht mit den Temperaturen in der Messestadt zur Winterzeit angefreundet. Aber im Kicker (Montag) spricht er über seine Akklimatisierung im Team von Marco Rose.
Simakan muss "mehr arbeiten als in Frankreich"
Als Südfranzose sei ihm noch immer "etwas kalt" in Leipzig. Aber mit den deutschen Vorlieben für Schwarzbrot und Kartoffeln kann er durchaus etwas anfangen. Der größte Unterschied seit seinem Wechsel nach Deutschland seien die vielen Spiele. Zuvor hatte er einmal die Woche gespielt, jetzt sind es häufig englische Wochen. Um seinen Vorbildern Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté nachzueifern, die vor ihm in Leipzig waren, muss er mehr als bei seinem letzten Klub ein Stück Freizeit opfern. "Hier muss ich deutlich mehr an mir arbeiten als noch in Frankreich, um besser zu werden und zu lernen."
Rose nahm ihn aus der ersten Elf
Denn der Druck ist groß, es entscheiden Kleinigkeiten. Marco Rose attestierte ihm nach der letzten Winterpause körperliche Defizite, andere bekamen den Vorzug. "Es ist schon Druck dahinter, man muss immer an seine Leistungsgrenze gehen. Mit Schmerzen geht das nicht", sagt er.
Simakan mit den dritt meisten Spielminuten nach Raum und Schlager
Seit der neuen Saison ist er absolute Stammkraft und den nächsten Schritt gegangen. Hinter David Raum und Xaver Schlager ist er der Feldspieler mit den meisten Einsatzminuten bei RB Leipzig in dieser Saison. In der Champions League gelang ihm sogar ein Tor gegen die Young Boys Bern und in der Bundesliga eine Torvorlage. Hier will er noch besser werden, das habe er als Rechtsverteidiger gemerkt. "Dass ich auch vor dem Tor eine gewisse Qualität habe, habe ich erst auf der Position so richtig realisiert." Außerdem will er seine Zweikampfquote weiter steigern und bei Luftduellen besser werden.
Verantwortung für Lukeba
Aber er habe mittlerweile "viele Spiele auf hohem Niveau bestritten" und übernehme nun auch noch mehr die Rolle als Leader aus der Abwehrzentrale heraus. "Ich spreche öfter auf dem Rasen, habe häufiger das Selbstvertrauen, im Spiel den Mund aufzumachen", so der 23-Jährige. Dabei geholfen hat ihm "sowohl fußballerisch als auch menschlich" die Verantwortung, die er nach der Ankunft von Castello Lukeba übernommen hat. Als dienstältester Franzose war ihm klar, dass er sich um die Integration des Neuzugangs kümmern wird, wie es andere zuvor bei ihm taten.
EM mit Frankreich in Leipzig?
Mit der französischen Nationalmannschaft könnte er sogar bei der Europameisterschaft teilnehmen. "Wenn das Glück seinen Teil beiträgt – warum nicht? Vor allem könnte ich dann auch in Leipzig auflaufen. Das wäre ein Traum", sagt Simakan. Frankreich trifft in der Vorrunde in Leipzig auf die Niederlande.