Vielfahrer und Bundles: RB-Fans ärgern sich über Marketing

RB Leipzig hat zur kommenden Spielzeit Details der Vielfahrer-Regelung geändert, durch die besonders engagierte Auswärts-Supporter beim Ticketkauf bevorzugt werden. Die Vorgehensweise sorgte jedoch für Verstimmung beim Fanverband. Auch die Bündelung von verschiedenen Heimspielen im Paket kommt nicht gut an.

Als Vielfahrer, die im Vorverkauf immer als Erstes zum Zug kommen, gelten wie zuvor alle, die in der Vorsaison mindestens acht Auswärtsspiele besucht oder eine Auswärtsdauerkarte haben.  Sieben davon müssen aber nun Bundesligaspiele sein. Für Fans, die in verschiedenen Wettbewerben dabei sind oder mehrere internationale Spiele besuchen wollen, bedeutet das mehr Reiseaufwand. Zum letzten Mal greift die Regel, dass der Vielfahrer-Status selbst aus der Vorsaison mitgenommen wird.

Einen eigenen Vorschlag hatte der Fanverband auf dem letzten Club-Fan-Dialog eingebracht: Die Top 1000 der Auswärtsfahrer mit den meisten besuchten Spielen sollten als Vielfahrer gelten, unabhängig von der Anzahl der Spiele. Dass RB sich nun im Anschluss ohne erneute Rückkopplung mit der Fanszene selbst entschied, betonte der Fanverband auf Twitter.

47.069 Zuschauer fasst die Red Bull Arena. Fünf von 12 Heimspielen waren bis März der letzten Saison ausverkauft, schrieb RB auf der Vereinswebseite. Die Auslastung wird dort im Schnitt mit 95 Prozent angegeben. Durchschnittlich bleiben bei Ligaspielen 1.800 Plätze unverkauft.

Um möglichst viele Karten zu verkaufen, bewirbt RB wieder das Ticket-Bundle inklusive dem Heimspiel gegen den FC Bayern (30. September) als Zuschauermagnet. Ein eigener Vorverkauf für das Bayern-Spiel ohne Tickets für die Partien gegen VfL Bochum und 1. FC Köln bietet RB nur, wenn dann noch Plätze übrig sind. 

Auf Twitter provoziert die Werbung für das Bundle zahlreiche Reaktionen von Fans verschiedener Klubs, positive Rückmeldungen sind darunter keine. "Damit gegen Bochum wieder offiziell ausverkauft ist?", fragt ein RB-Fan. Und ein anderer fordert den Klub auf: "Lasst das doch einfach!"

Ein weiterer User befürchtet bereits im Voraus, dass der Paket-Verkauf die No-Show-Rate erhöht. "Schon witzig. Laut RB sollen die Leute die Spiele bloß NUR von ihren Plätzen aus anschauen, aber dann solche Dinger raushauen, wo gefühlt 10.000 nicht mal beim Spiel auftauchen."

Leere Sitzplätze im Stadion, zu sehen auf den TV-Bildern der Live-Übertragung, sind keine Seltenheit in der Bundesliga. Die sogenannte No-Show-Rate steigt, wenn Ticket-Inhaber dem Spiel fern bleiben oder nicht auf ihren vorgesehenen Plätzen zuschauen. Geschäftsführer Johann Plenge hatte erst kürzlich darüber gesprochen, dass RB diese Rate auch mit baulichen Maßnahmen senken will.