Vom Bankdrücker zum Führungsspieler "Man muss Respekt zollen": Orban und Rose über Henrichs' Weg
In der Vergangenheit war seine Rolle bei RB Leipzig unklar. Mittlerweile hat sich Benjamin Henrichs aber sowohl einen Stammplatz erkämpft, als auch die Anerkennung in seiner Mannschaft. Auch Trainer Marco Rose nimmt ihn als Führungsspieler wahr.
Henrichs legt Olmo im Supercup ein Tor auf
Im Supercup stand er in der Startelf, spielte 85 Minuten und bereitete ein Tor seines Kumpels Dani Olmo sehenswert vor. Henrichs ist trotz seines Haupteinsatzgebiets in der Defensive auch technisch beschlagen und glänzt manchmal mit Kabinettstückchen. Im Kicker (Donnerstag) blickt er auf eine phasenreiche Entwicklung seit seiner Ankunft aus Monaco.
Zeit unter Marsch war "ein Rückschlag"
"Es war ein langer Weg", sagt er über die vergangenen drei Jahre, in denen er vier Trainer erlebte. Dabei gab es "große Unterschiede" seines Ansehens. Am schwierigsten war es bei Jesse Marsch, der ihn öffentlich anzählte. Dass er später unter Tedesco sofort zündete, verdankt er auch dem Durchhaltevermögen, sich nicht hängenzulassen.
"Gar keine Rolle mehr zu spielen und so etwas von einem Trainer zu hören, das ist natürlich ein Rückschlag. Ich habe trotzdem im Training alles gegeben, obwohl es mir wirklich schwerfiel" so Henrichs. Dass er seine Perspektive für die WM in Katar verlor, war "sehr hart". Außerdem musste er mit einem Trauerfall in der Familie klarkommen und sich zurückkämpfen.
Orban und Rose zollen Respekt
"In solchen Momenten siehst du den Charakter eines Spielers", sagt der Willi Orban über Henrichs. "Man muss Respekt zollen, wie er zurückgekommen ist." Nun spiele sein Abwehrkollege konstant auf hohem Niveau. Das erkennt auch Marco Rose. "Er ist ein guter Fußballer und versteht das Spiel", sagt der RB-Coach.
Henrichs gehe mit Leistung voran, das kommt natürlich gut an. Deswegen trifft er zum Auftakt in der Bundesliga wohl wieder in der Startformation auf seine alte Liebe. "Es ist eine sehr besondere Partie, Leverkusen ist meine Heimat. Ich bin als Siebenjähriger dorthin gewechselt, habe alle Jugend-Mannschaften durchlaufen und 15 Jahre bei Bayer gespielt", so Henrichs.