Vor Duell mit Mailand `Bundesliga-Experten: Sorgte Mintzlaff-Kritik selbst für Unruhe?
Marco Rose befindet sich mit RB in einer sportlichen Krise. Aber wäre dieser weniger schwer, hätte sich Oliver Mintzlaff sein lautstarkes Interview im Kicker gespart?
Leipzig/msc – Nachdem RB Leipzig auch das Bundesliga-Duell mit der TSG Hoffenheim nicht gewinnen konnte, konnten Marco Rose und Benjamin Henrichs auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand eine gewisse Krisenstimmung nicht leugnen. Für zwei Beobachter hat auch Klubboss Oliver Mintzlaff seinen Anteil daran.
Bislang konnte RB trotz der Niederlagen in der Königsklasse noch auf Platz zwei im Liga-Tableau verweisen, den die Sachsen hinter dem FC Bayern München auch nach dem Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach behalten hatten. In der Vorwoche hatten die Akteure der Bullen noch die starke zweite Halbzeit betont. Nun war nach dem blutleeren 3:4 in Hoffenheim klar: Der Trend zeigt nach unten.
RB hat große Ziele, Rose spricht von Krise
Trainer Rose gab deshalb unumwunden zu, dass es "unruhig" wird im Klub und sprach selbst von der "ersten Krise" seit seinem Amtsantritt. Die Ambitionen eines Klubs wie RB ließen es nicht zu, nach vier Spielen ohne Sieg weiter relaxen zu können.
Und diese Ziele hatte Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff vor einigen Wochen erst in einem bemerkenswerten Kicker-Interview lautstark untermauert.
Hamann: Mintzlaffs Interview brachte unnötig Brisanz
Wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, als Leipzig erst das Spiel gegen Atletico Madrid verloren und zuvor gegen Union Berlin nur einen Punkt hatte. Das kreidete ihm nun Dietmar Hamann an.
Die Worte des Red-Bull-Chefs hätten "Brisanz in eine Situation gebracht, die gar keine Brisanz hatte", zitiert die Bild-Zeitung Sky-Experte Hamann. Bis dahin sei es einer der besten Saisonstart der RB-Geschichte gewesen.
Babbel: Rose passt perfekt zu Leipzig
Dem schloss sich auch Markus Babbel an, der die Aussagen auch "überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Und seitdem geht es auch stetig bergab", sagte der frühere Bundesliga-Profi und Trainer beim Doppelpass auf Sport1.
Rose passe "perfekt zu Leipzig" und sei "ein großartiger Trainer", aber Babbel meinte bereits Anzeichen einer Trennung aus den Interviews nach dem Spiel zu lesen.