Leipzig/hen – Es weihnachtet auch bei RB Leipzig. Glühwein gab’s, Bratwurst auch. Das Duo ging auf’s Haus, gesponsert vom Team, das die öffentliche Trainingseinheit am heutigen Dienstag auf dem Gelände der Akademie nutzte, um sich letztmalig in diesem Jahr vor knapp 700 Fans zu zeigen.

Eine frohe Botschaft war kurz vor den Feiertagen auch dabei. RB-Profi Benjamin Henrichs trainierte erstmals seit seinem Achillessehnenriss Dezember voriges Jahr wieder mit der Mannschaft. Kapitän David Raum lotste dafür die Mannschaft bei der Aufwärmrunde extra an den Zuschauern vorbei, wie er später berichtete, um dem leidgeprüften Teamkollegen das Comeback zu erleichtern. Applaus floss Henrichs direkt ins Gemüt.

Weiterlesen: Welcher RB-Spieler fällt gegen Leverkusen aus?

„Benny hat einen langen, harten Weg hinter sich“, sagte Raum später. 361 Tage sind seit seiner schweren Verletzung vergangen, 40 Spiele hat der 28-Jährige verpasst. Damit verbunden auch seinen Platz in der Nationalmannschaft.

Der vielseitig einsetzbare Abwehrspieler will unbedingt mit zur Weltmeisterschaft in Nordamerika kommenden Sommer. Seine Rückkehr kommt deshalb vielleicht noch zur rechten Zeit, auch wenn Trainer Ole Werner vergangene Woche offenließ, wann er wieder spielfit sein wird. Egal aber für den Moment, sagte David Raum. „Das heute ist ein schöner Tag für uns. Wir freuen uns alle riesig, dass Benny wieder mittrainieren kann. Er ist ein wichtiger Spieler für uns. Auf dem Platz und in der Kabine.“

Henrichs hatte sich kurz vor Weihnachten 2024 im Spiel gegen die Bayern die Achillessehne gerissen. Im Sommer gab es einen Rückschlag beim Heilungsprozess. Der Rechtsfuß musste noch einmal operiert werden. Ridle Baku, der im Winter geholt wurde, um Henrichs zu ersetzen, hat sich seitdem auf dessen Position eine Stammrolle erspielt und ist mittlerweile auch in die Nationalmannschaft zurückgekehrt.

Aktuell ist aber auch Baku verletzt und trainierte gestern individuell. Es gibt die leise Hoffnung, dass er bis zum Jahresendspiel gegen Bayer Leverkusen an diesem Samstag (15.30 Uhr) seine Syndesmosebandverletzung auskuriert hat. Die gleiche Hoffnung besteht auch bei Stürmer Romulo, der die Übungseinheit nach fünf Wochen Pause wegen einer Sehnenreizung ohne Einschränkungen mitmachen konnte.

Der Kader des Tabellenzweiten ist mittlerweile arg verletzungsgebeutelt. Elf Spieler fehlten nach dem 1:3 gegen Union Berlin vergangenen Freitag. Jetzt hat es auch Abwehrchef Willi Orban erwischt, der mit muskulären Problemen gestern individuell trainierte. „Wir können das gerade nicht gebrauchen“, sagte Raum und griff schon mal vor für den Fall, dass die Partie gegen Leverkusen nicht mit einem Dreier enden wird. „Wir hatten einen großen Umbruch“, sagte er, „waren aber in der Hinrunde weitgehend stabil und sind absolut zufrieden, auch wenn wir noch viel Potenzial zum Entwickeln haben.“