RB LeipzigWieder kein Sieg im Breisgau: RB verliert gegen Freiburg 1:2
RB Leipzig hat mal wieder in Freiburg verloren: 1:2 durch einen Treffer von Nicolas Höfler in der letzten Sekunde der Nachspielzeit vor dem Pausenpfiff und einem von Nils Petersen Sekunden vor Ablauf der offiziellen Spielzeit. Der Anschlusstreffer durch Lukas Klostermann in der 92. Minute fiel zu spät. Es ist die vierte Niederlage im fünften Auswärtsspiel für die Sachsen im Breisgau und zudem die vierte Liga-Partie in Folge, die RB nicht gewonnen hat.
Zur Ballbesitzmannschaft umfunktioniert
Zwei Chancen zur Führung hatte der SC Freiburg in der 1. Hälfte. Eine durch Nationalspieler Luca Waldschmidt in Minute sieben, sein Schuss ging weit neben das Tor. Und eine durch Nicolas Höfler. Dieser Ball war drin.
Man konnte es kaum glauben. RB Leipzig hatte den Gegner zwischen diesen beiden Möglichkeiten komplett im Griff. Nach den altbekannten Fehlern im Aufbauspiel des mittlerweile zur Ballbesitzmannschaft umfunktionierten Kaders der Sachsen, bekam das Personal von Trainer Julian Nagelsmann nach einer Viertelstunde die nötige Ruhe in das eigene Aufbauspiel, was begünstigt wurde durch einen Gegner, der Leipzig gewähren ließ.
Natürlich ergab das Möglichkeiten für die Gäste, die weniger dezimiert in den Breisgau gereist waren, als nach dem kräftezehrenden 2:1-Sieg in der Champions League am Mittwoch gegen Zenit St. Petersburg befürchtet. Lediglich die vermuteten Ausfälle von beiden „Sechsern“ Kevin Kampl (Mandelentzündung) und Konrad Laimer (Nacken) bestätigten sich, beide ersetzte Nagelsmann durch Diego Demme und Amadou Haidara. Alle anderen aber konnten spielen, darunter die angeschlagenen Lukas Klostermann und Timo Werner.
Bedauernswerter Eindruck
RB hatte also eine schlagkräftige Startelf auf dem Rasen, die nach einer Ecke die erste Gelegenheit zum 1:0 bekam. Werner kombinierte den abgewehrten Eckstoß wieder ins Zentrum, wo Willi Orban zum Schuss kam, den Abwehrspieler Robin Koch zum Segen seiner Kollegen über die Querlatte abwehrte.
Die Chancen Nummer zwei und drei folgten in der 20. und 25. Minute als einmal Werner am Elfmeterpunkt zum Schuss kam, der wieder abgewehrt wurde. Kurz darauf schoss Haidara knapp am Pfosten vorbei.
Freiburg machte zu diesem Zeitpunkt einen bedauernswerten Eindruck, den eine Verletzung von Waldschmidt in der 31. Minute noch verstärkte. Ihn ersetzte Nils Petersen. Vier Minuten darauf nahm Streich seinen Profi-Debütanten Lino Tempelmann vom Feld und schickte stattdessen Routinier Vicenzo Grifo ins Getümmel, um weiteres Unheil abzuwehren.
Es funktionierte. Ab dem zweiten Wechsel fing RB an, schlampig zu spielen, Freiburg fing sich und erzwang mit dem Pausenpfiff die Führung durch Höfler, der einen von Orbans Hacke abgefälschten Schuss durch Janik Haberer im Leipziger Strafraum allein gelassen vom trabenden Emil Forsberg ins leere Tor einschob.
Kein Raum für Konter
So geht es im Fußball allgemein zu, wenn man seine Chancen nicht nutzt – und war gleichermaßen ein Musterbeispiel für die Launenhaftigkeit des Leipziger Kaders in den vergangenen Wochen, der mit dem vom Trainer neuverordneten Ballbesitz-Programm zwar mehr Spielanteile hat, diese aber kaum effektiv nutzt und stattdessen durch individuelle Blackouts nicht mehr ohne Gegentreffer bleibt.
Ein Tor mindestens war also gefordert, um im insgesamt fünften Auswärtsspiel in Freiburg nicht die vierte Niederlage zu kassieren. Leicht war das allerdings nicht, denn Freiburg schirmte jetzt seinen Strafraum ab, was RB sämtliche Räume für irgendeine Form von schnellem Umschaltspiel nahm. Aber das gibt es unter Nagelsmann ja eh nur noch als Alternative zum Ballbesitz.
Es kreiselte deshalb wie in Halbzeit eins der Ball um den SC-Hinterhof, in dem Werner in der 54. Minute erstmals wieder zum Abschluss kam. Sein Schuss flog aber reichlich weit übers Tor hinweg. Mehr kam da aber nicht von RB, daran änderten auch nichts die Einwechslungen von Christopher Nkunku (für Marcel Sabitzer, 56.), Yussuf Poulsen (für Forsberg, 60.) und Matheus Cunha (für Werner, 70.). Stattdessen ging der SC aufs 2:0.
In der 75. Minute tankte sich Christian Günther durch die schläfrige Leipziger Hintermannschaft und feuerte einen Ball aus 15 Metern auf das Tor von Peter Gulacsi, der sich strecken musste, um den Ball zu parieren. Drei Minuten darauf klärte Halstenberg eine Hereingabe von Günther vor dem lauernden Petersen.
Gut zehn Minuten gelang Petersen nach einem Konterpass von Grifo der angepeilte zweite Treffer - dachten alle im Stadion, weil das Tor Sekunden vor dem Ende der offiziellen Spielzeit fiel. Schiedsrichter Harm Osmers ließ aber fünf Minuten nachspielen, was RB zum Anschlusstreffer von Klostermann nach einer Nkunku-Ecke und Kopfballverlängerung von Cunha nutzte (92.). Der Treffer fiel allerdings zu spät, stattdessen hatte Petersen die leztzte Torchance auf dem Schuh, sein Schuss strich aber am langen Pfosten vorbei