1. RB Leipzig News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. „Wir müssen schärfer werden”: Eindringlicher Appell von Rose an die Stürmer

„Wir müssen schärfer werden” Eindringlicher Appell von Rose an die Stürmer

Marco Rose war die Chancenverwertung der Leipziger ein Dorn im Auge. Ungewöhnlich deutlich kritisierte der Trainer sein Team für die Torausbeute in der zweiten Hälfte beim 4:1-DFB-Pokal-Erfolg in Essen.

Von Ullrich Kroemer 18.08.2024, 11:00
Zu inkonsequent:
Zu inkonsequent: (Foto: imago/Eibner)

Essen/Leipzig – Bis zur Einwechslung von Antonio Nusa und seinem Blitztor zur Premiere für Leipzig hatte die Chancenverwertung von RB Leipzig beim Erstrunden-Match im DFB-Pokal in Essen (4:1) groteske Züge angenommen. Zwischen 57. und 81. Minute hatten Lois Openda (2), Benjamin Sesko (3) und Amadou Haidara (1) gemeinsam sechs hochkarätige, glasklare Torchancen, die sie nicht verwandelten.

Lesen Sie hier: „Das hätte auch anders laufen können” – Reaktionen nach dem 4:1 in Essen

Der Ball hüpfte beim Abschluss über die Latte, Keeper Jakob Golz parierte drei Mal glänzend und Abschlüsse verfehlten das Tor. Die Leipziger hätten den Sack viel früher zumachen müssen, als es letztlich mit den Toren in der 84. und 87. Minute gelungen ist.

Rose: „Fahrlässig, nicht klar und gierig genug”

Trainer Marco Rose fand dann nach dem ersten Saisonspiel auch klare Worte. „Das dritte Tor ist einfach zu spät gefallen, weil wir da zu fahrlässig waren, nicht klar und gierig genug”, mahnte der Trainer.

Auch in der vergangenen Saison war die Chancenverwertung bei RB immer mal wieder ein Problem gewesen. Nun forderte Rose von Beginn an, dass sich das Thema nicht wiederholt. „Wir müssen konsequenter werden, haben große Ziele, da müssen wir auch so Fußball spielen”, kritisierte Rose ungewöhnlich deutlich. „Heute haben wir zu viel weggelassen, da müssen wir schärfer werden, das müssen wir von uns fordern, jeden Tag im Training und im Spiel.”

Lesen Sie hier: Schläfrig ineffizient – Die Einzelkritik nach dem 4:1 in Essen

Raum: „Müssen etwas reifer werden”

Auch die Defensivkollegen gaben den Offensiven den Auftrag mit, vor dem Tor zielstrebiger aufzutreten. „Die Jungs haben einen hohen Anspruch, wollen alle Tore machen. Im Training bleiben sie noch 30 Minuten länger und schießen aufs Tor”, berichtete Kapitän Willi Orban. „Heute hätten sie sich belohnen können. Im ersten Spiel ist das noch erlaubt, im Laufe der Saison müssen wir die Dinger effizienter nutzen.”

Nationalspieler David Raum schob die mangelnde Ausbeute auch auf die fehlende Erfahrung der fast durchweg jungen Offensivspieler. „Wir müssen etwas reifer werden, das Ding früher zu machen, früher eine Chance nutzen”, so der Linksverteidiger. Nicht nur, um Spiele zu gewinnen, sondern auch um Kraft zu sparen, sei der Killerinstinkt vor dem Tor wichtig. „Es wird eine lange Saison, da ist es wichtig, dass wir die Chancen auch nutzen, um hie und da die Kontrolle früher zu übernehmen”, so Raum.

Positiv jedoch: Die Chancen waren überhaupt da. Zu Beginn der ersten Hälfte hatte RB noch „zu wenig Tiefe gefunden, zu wenig Risiko genommen, um mit einem Diagonalball hinter die Kette zu kommen”, analysierte Rose. Das wurde im Laufe der ersten und in der zweiten Halbzeit besser, als RB die Schnittstellen besser bespielte und hinter die Essener Abwehrkette gelangte. Für den Ligastart gegen den VfL Bochum zu Hause (Sa., 15.30 Uhr) war die Partie gegen lange gute Essener eine wichtige Lektion.