Raum und klostermann Nach WM-Aus: Wie geht es weiter für Leipzigs Nationalspieler?
Kaum war die deutsche Nationalmannschaft aus dem WM-Turnier geflogen, begannen die Aufräumarbeiten: mit Debatten allerorten. Diese drehten sich auch um die Frage, ob die DFB-Elf auf den Außenpositionen in der Abwehr nicht gut genug besetzt ist.
Raum, Klostermann: nicht titeltauglich?
Auf diesen spielten in der letzten zweiten Halbzeit der Deutschen bei der Weltmeisterschaft in Katar zwei Spieler von RB Leipzig, rechts Lukas Klostermann, links David Raum. Beide gerieten ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Vorwurf: nicht titeltauglich. Wobei Klostermann nach langer Verletzung schlichtweg nicht Turnier-fit war und immerhin noch das 1:1 gegen Spanien einleitete. Raum spielte - wie bei RB - zu inkonstant. Nach vorn mit teils exzellenten Aktionen, er leitete u.a. das 1:0 gegen Japan ein, in der Defensive aber mit zu großen Mängeln.
Ob das für allerhöchste DFB-Ansprüche zu wenig ist, bleibt eine Frage ohne konkrete Antwort. Der Bundestrainer aber selbst heizte die Diskussion an. "Wir reden seit Jahren über den Neuner, den wir brauchen. Über spielstarke Außenverteidiger", monierte Hansi Flick nach dem bedeutungslosen 4:2 gegen Costa Rica und bezog sich damit auf die fehlende Weltklasse auf beiden Positionen plus der in der Sturmmitte. "Was uns immer ausgezeichnet hat im deutschen Fußball, war, dass wir immer verteidigen konnten. Das sind so Elemente, die wir im Nachwuchsbereich brauchen. Wir brauchen die Basics."
Sollte Flick weitermachen an der Spitze des deutschen Teams dürfte er auch seine Wahl für Raum und Klostermann als Nationalspieler überdenken. Auch Weltmeister Philipp Lahm ist nach dem WM-Debakel besorgt über den Zustand der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. "Nun gilt es, die Richtigen zu finden, auch mit Blick auf die Heim-EM, die schon in 18 Monaten beginnt und für die das Abschneiden natürlich eine Katastrophe ist, da brauchen wir nicht drum herumzureden", schrieb der EM-Turnierdirektor in seiner Kolumne für das RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Lahm: "Keine defensive Struktur"
Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) habe zwar "viele gute Spieler, tolle Talente wie Musiala, Sane, Gnabry, Havertz", meinte Lahm, "aber sie müssen auf diesem Niveau Verantwortung übernehmen. Die Mannschaft wirkt führungslos".
Der Weltmeister-Kapitän von 2014 kritisierte auch Bundestrainer Hansi Flick. "Unsere Innenverteidiger sind körperlich stark, aber sie haben Defizite, wenn es um taktische Disziplin geht. Umso wichtiger wäre es gewesen, dass man sich in den Monaten vor dem Turnier einspielt, für eine Achse entscheidet. Das war leider nicht der Fall", schrieb der 39-Jährige. Es habe an "defensiver Struktur und Stabilität, an der richtigen Balance" gefehlt.
Lahm forderte eine Mannschaft, mit der man sich identifizieren könne. Wenn diese nicht erfolgreich ist, gehe etwas verloren. Das sei in den vergangenen Jahren leider der Fall gewesen und habe sich durch diese WM nicht gebessert.