Zitate des Sportjahres 2022 Als Xaver Schlager mit dem neuen Ferrari gegen die Wand fuhr
In Zitaten durchs Sportjahr 2022: Was Sportler, Trainer, Funktionäre und Politiker an Kuriosem, Treffendem, Nachdenklichem beisteuerten. Die Deutsche Presseagentur (dpa) hat Zitate ausgewählt – darunter auch drei von RB Leipzig.
„Ich bin froh, dass das Mikro keinen Saft mehr hatte.”
(Ehrenpräsident Uli Hoeneß am 2. Januar zu seinem wortlosen Rückzug vom Rednerpult bei der am Streitthema Katar eskalierten Mitgliederversammlung des FC Bayern München)
„Er hat gegengepresst wie ein Schwein.”
(Ex-RB-Trainer Domenico Tedesco am 8. Januar nach dem 4:1 gegen Mainz 05 über Kevin Kampl)
„Ich laufe immer noch 400 Meter im Kreis.”
(Die deutsche Eisschnellläuferin Claudia Pechstein am 1. Februar auf die Frage, was sich im Vergleich zu ihrer ersten Olympia-Teilnahme 1992 in Albertville am meisten verändert habe)
„Wenn ein Schauspieler in einem Theater Hamlet spielt, fragt sich auch keiner, ob er während des Stücks politische Meinungen äußern kann.”
(IOC-Präsident Thomas Bach am 3. Februar vor den Winterspielen in Peking zu den Regeln, die Athleten während Wettkämpfen und Siegerehrungen politische Meinungsäußerungen verbieten)
„Das hat der Norbert auf den Punkt richtig gesagt: Wir brauchen Eier, wir müssen uns da ruhig halten und die Kiste einfach ballern lassen, dann geht es.”
(Der viermalige Rodel-Olympiasieger Tobias Wendl am 8. Februar über den Rat von Cheftrainer Norbert Loch)
„Meine Medaille ist fitter als ich”
„Meine Medaille ist fitter als ich.”
(Rodel-Olympiasieger Natalie Geisenberger am 9. Februar. Nach dem Sieg hatte sie eine fast schlaflose Nacht)
„Eigentlich wollten wir das nicht sagen. Aber wir veranstalten ein Poker-Turnier und hoffen, dass er mit dabei ist. Das wäre unsere Überlegung, wie wir ihn stoppen können.”
(Eintracht Frankfurts Fußball-Trainer Oliver Glasner am 11. Februar auf die Frage, wie seine Mannschaft Stürmer Max Kruse stoppen will)
„Auf dass ihm - gemäß unserem Spruch ,mit jedem 50er bekommt man ein Brusthaar’ - ein Brusthaar wächst.”
(Langlauf-Teamchef Peter Schlickenrieder am 18. Februar zur Nominierung des 21 Jahre alten Friedrich Moch für das olympische Rennen über 50 Kilometer in Zhangjiakou)
„Es geht nur um eins im Moment: Beendet diesen Krieg.”
(Ex-Basketball-Nationalspieler Robin Benzing am 25. Februar über Russlands Angriff auf die Ukraine)
„Ich kann die Welt nicht sehen. Aber ich möchte, dass die Welt mich sieht.”
(Die sehbehinderte chinesische Para-Biathletin und -Langläuferin Yue Wang am 9. März über ihren Antrieb im Behindertensport)
„Wenn du mit T-Shirt und Jogginghose zum Frühstück bist, kamen dir Nonnen entgegen und haben gegrüßt. Das Licht im Fahrstuhl war so hell, ich habe immer gedacht: Jetzt kommt die Erleuchtung.”
(Snowboarder Christian Schmiedt am 10. März zur Vorbereitung in einem Kloster)
„Ich habe so viel Energie in meinem alten Kadaver, dass ich nur noch rauswill. Dass ich das jetzt nicht kann, ärgert mich ungemein.”
(Schalkes damaliger Fußball-Trainer Mike Büskens am 11. März angesichts seiner aktuellen Corona-Quarantäne)
Thomas Tuchel will den Siebensitzer fahren
„Meine letzte Information ist, dass wir ein Flugzeug haben, also können wir fliegen. Wenn nicht, fahren wir mit dem Zug oder mit dem Bus. Wenn ich einen Siebensitzer fahren muss, dann werde ich das tun.”
(Der frühere Chelsea-Trainer Thomas Tuchel am 13. März zu den möglichen Einschränkungen des englischen Fußball-Erstligisten durch die Sanktionen wegen des russischen Eigentümers Roman Abramowitsch)
„Disziplin gehört nun mal zum Sport, das kann ich nicht ändern, das habe ich nicht erfunden.”
(Felix Magath am 14. März bei seiner Vorstellung als Hertha-Coach über seinen Ruf als «Schleifer»)
„Diesen Nachnamen im Rennsport zu haben, ist wie im normalen Leben, Adeliger zu sein. Du trägst diesen Nachnamen und musst zeigen, dass du seiner würdig bist.”
(Haas-Teamchef Günther Steiner am 19. März über seinen deutschen Formel-1-Piloten Mick Schumacher)
„Da sieht man mal. Wenn man jetzt danach geht: je mehr Technik, desto besser. Weil dann kann die Technik die Technik überstimmen.”
(Frank Kramer am 19. März als damaliger Bielefeld-Trainer zum Aussetzer bei der Torlinientechnik)
„Hansi Flick? Was ist das?”
(VfL Bochums Takuma Asano am 2. April über den deutschen Fußball-Bundestrainer, auf den er mit Japan bei der WM traf)
„Aber wie gesagt, Holzfuß bleibt Holzfuß.”
(Kölns Trainer Steffen Baumgart am 9. April über Luca Kilian, als dieser sein erstes Bundesligator erzielte)
„Mein Shampoo riecht zum Glück besser als das Bier.”
(Julian Nagelsmann am 23. April nach seiner ersten Bierdusche als Meistercoach)
„Ich habe mir vorgenommen, in diesem Jahr den Weihnachtsmann zu spielen.”
(HSV-Trainer Tim Walter am 13. Mai auf die Frage, ob sein Bart beim möglichen Aufstieg seiner Mannschaft in die Bundesliga fallen werde)
Mislintat: „Mein Jubel war zu 99 Prozent Leidenschaft und ein Prozent Erotik”
„Der kleine Dicke ist noch einigermaßen fit im Sprint. Mein Jubel war zu 99 Prozent Leidenschaft und ein Prozent Erotik.”
(Sportdirektor Sven Mislintat am 14. Mai nach dem erreichten Klassenerhalt des VfB Stuttgart)
„Auch ich werde versuchen, beim Feiern nicht zu enttäuschen und alles geben.”
(Werder Bremens Trainer Ole Werner am 15. Mai zu den anstehenden Feierlichkeiten nach dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga)
„Europapokal-Sieg ist 1000 mal besser als Sex”
„Ein Europapokal-Sieg ist tausendmal besser als Sex. Weil diese Pokale gibt es verdammt selten.”
(Der Präsident von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, am 18. Mai)
„Es ist merkwürdig ruhig heute Morgen bei unseren Nachbarn von der @Eintracht. Wart ihr unterwegs gestern?”
(Tweet des DOSB am 19. Mai. Der Hauptsitz liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Eintracht-Stadion, in dem am Vorabend 50 000 Menschen beim Public Viewing gefeiert hatten)
„Du hattest 90 Minuten, dir vernünftige Fragen zu überlegen, und dann stellst du mir zwei so Scheißfragen.”
(Toni Kroos am 28. Mai im ZDF-Interview nach dem Champions-League-Sieg von Real Madrid)
„Einige Universitäten haben mir den Dr. h.c. weggenommen. Aber unbescheiden wie ich bin: Ich habe noch sechs andere.”
(Ex-FIFA-Präsident Joseph Blatter am 9. Juni über weitere Folgen des Verfahrens gegen ihn)
„Ich schäme mich tatsächlich dafür. Das, was meine Eltern in drei Jahren verdient haben, habe ich in einem Monat verdient.”
(Neven Subotic, ehemaliger Fußballprofi, am 11. Juni)
„Ich kam mit der Erwartung Top Ten und jetzt habe ich die besten Fahrer der Welt geschlagen. Ich bin doch nur ein Bauernsohn aus Belgien.”
(Der belgische Radprofi Yves Lampaert nach seinem Sieg im Zeitfahren am 1. Juli zum Auftakt der 109. Tour de France in Kopenhagen)
„Sebman. Benzin-Bruder bei Tag, Öko-Rächer bei Nacht!”
(Das Magazin Red-Bulletin am 9. Juli über Formel-1-Pilot Sebastian Vettel, der auch für sein großes Umwelt-Engagement bekannt ist)
„Wir Fußballerinnen sollten ab der 2. Liga so gut verdienen, dass niemand mehr nebenbei arbeiten gehen muss.”
(Nationalspielerin Lina Magull am 11. Juli zum Thema Mindestlohn im Frauenfußball)
„Ed Sheeran hat etwas geschafft, was ich selten gesehen habe: Dass die Leute nach einem Event auf Schalke glücklich nach Hause gegangen sind aus dem Stadion.”
(Ex-Nationalspieler Toni Kroos am 15. Juli in seinem Podcast)
Udo Lindenberg über Uwe Seeler
„Mein lieber Bodo Ballermann-Hero von Hamburg. Ich finde, der HSV sollte Dich doch ganz schnell mal wieder als 'Obergeheimrat Schnell-Sohle' engagieren.”
(Udo Lindenberg nach dem Tod von HSV-Legende Uwe Seeler)
„Ich hoffe, er hält weiter durch. Ich frage ihn gar nicht mehr so viel.”
(Fußball-Nationalspielerin Lina Magull am 24. Juli auf die Frage, wie es ihrem Oberschenkel gehe)
„Frauenfußball, Männerfußball. Es ist ein Fußball.”
(Nationalspielerin Lena Oberdorf am 31. Juli)
„Eine Geburt ist etwas mit vielen wunderbaren Emotionen. Heute ist es das Gegenteil: viel Frust, viel Enttäuschung.”
(Der inzwischen freigestellte Leverkusen-Trainer Gerardo Seoane, der zum vierten Mal Vater geworden war und am 13. August das dritte Pflichtspiel in dieser Saison verlor)
„Ich hatte im Krankenwagen auch die Begleitung der Dopingkontrolle dabei. Nachdem wir fertig genäht hatten, konnte ich die Dopingkontrolle auch fertig machen.”
(Sprinterin Gina Lückenkemper am 17. August. Nach dem EM-Sieg über 100 Meter musste sie wegen einer Fleischwunde ins Krankenhaus)
„Ich hätte die ganze Nacht weiterlaufen können.”
(Konstanze Klosterhalfen am 19. August nach dem 5000-Meter-Titelgewinn bei der EM in München)
„Ich glaube, man muss sich Cristiano Ronaldo auch leisten können. Ich glaube nicht, dass er für einen Apfel und ein Ei aufdribbelt.”
(Bayern-Trainer Julian Nagelsmann am 19. August über den portugiesischen Topstar Cristiano Ronaldo)
„Fußball, Fußball, Fußball, essen, schlafen, Fußball, Fußball, Fußball - es gibt Schlimmeres für mich.”
(Trainer Christian Streich vom SC Freiburg am 2. September über die bevorstehenden Englischen Wochen)
Xaver Schlager: Mit dem neuen Ferrari gegen die Wand
„Es ist, als ob man einen neuen Ferrari kauft und mit 100 gegen die Wand fährt.”
(RB Leipzigs Neuzugang Xaver Schlager am 6. September zu seinem ersten Champions-League-Spiel mit den Sachsen, das mit 1:4 gegen Schachtjor Donezk verloren gegangen war)
„Für mich war der Kramer heute bei Mönchengladbach, was der Müller bei Bayern München ist - ein Freigeist.”
(Sky-Experte Lothar Matthäus vergleicht Kramer am 17. September nach dem 3:0 gegen RB Leipzig mit Nationalspieler Thomas Müller)
„Wenn ich Hansi ärgern will, nenne ich ihn Hans-Dieter.”
(DFB-Direktor Oliver Bierhoff am 20. September zu Hansi Flick, der förmliche Anreden und Titel wie Bundestrainer nicht so gerne mag)
„Es war anstrengend. 60 Minuten habe ich lange nicht mehr gespielt.”
(Fußball-Profi Max Kruse am 24. September nach seinem Einsatz beim Abschiedsspiel von Claudio Pizarro)
Rose und die Hausaufgaben
„Bei Hausaufgaben bin ich ein bisschen skeptisch, das weiß ich von meiner Tochter.”
(RB-Trainer Marco Rose am 2. Oktober auf die Frage, ob er mit seinen Profis die Videoanalysen lieber im Team abhält oder die Sachen als Hausaufgaben persönlich mitgibt)
„Das Triple, das Covid-Triple, ist bei mir eingekehrt. Ich muss dazu sagen, dieses Mal hatte ich es nicht auf dem Schirm.”
(Bayern-Profi Thomas Müller am 2. Oktober über seinen insgesamt dritten positiven Test auf das Coronavirus in einem Video bei Instagram)
„Wir haben in der Breite nicht den breitesten Kader.”
(Christoph Kramer am 22. Oktober zu den Personalproblemen von Borussia Mönchengladbach)
„Früher gab es mal ein Durchrotieren bei den Bayern nach der Champions League. Heute war ihr gesamtes Tafelsilber auf dem Platz.”
(Der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt am 29. Oktober nach dem heftigen 2:6 in München)
„Die Dinge liefen nicht so gut im Casino, deshalb habe ich keine so guten Erinnerungen.”
(Red-Bull-Pilot Sergio Perez am 10. November über seine Teilnahme an einem Formel-1-Werbeevent in Las Vegas, wo 2023 erstmals gefahren wird)
„Peace, Peace, Peace - All we need”
(Der russische Tennisprofi Andrej Rubljow am 14. November zum Angriffskrieg in der Ukraine)
„Heute fühle ich sehr starke Gefühle, heute fühle ich mich als Katarer, heute fühle ich mich als Araber, heute fühle ich mich afrikanisch. Heute fühle ich mich homosexuell. Heute fühle ich mich behindert, heute fühle ich mich als Arbeitsmigrant.”
(FIFA-Präsident Gianni Infantino am 19. November vor der Eröffnung der Fußball-WM in Katar)
„Trainer, stell' mich auf. Ich bin spielbereit.”
(US-Präsident Joe Biden am 20. November zu Beginn eines Anrufs vor dem WM-Auftaktspiel gegen Wales)
„Die Leute denken wohl, der lebt nimmer lang. Aber ich versuche, euch noch eine Weile erhalten zu bleiben.”
(Fußball-Ikone Franz Beckenbauer am 23. November im Interview des Magazins «Bunte» zu seiner Autogramm-Post, die aktuell reichlich bei ihm eintreffe)
„Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten einen Ball und am Ende gewinnen immer die Deutschen. Wenn sie es durch die Gruppenphase schaffen.”
(Englands Fußball-Legende Gary Lineker, der seinen berühmten Spruch am 1. Dezember um einen weiteren Satz ergänzt hat. Lineker teilte den Spruch bei Twitter zu einem Video, bei dem er herzlich und lautstark über das Vorrundenaus der DFB-Elf bei der WM in Katar lacht)
Havertz und der Horrorfilm WM in Katar
„Das könnte auch ein Horrorfilm sein.”
(Nationalspieler Kai Havertz am 1. Dezember nach dem WM-Aus der deutschen Mannschaft in der Vorrunde)
„Ich hoffe, dass ihr Deutschen unseren Weg nicht nachmacht und nun 36 Jahre warten müsst, bis ihr wieder eine Gruppenphase übersteht.”
(Polens Trainer Czesław Michniewicz am 4. Dezember nach dem 1:3 im WM-Achtelfinale gegen Frankreich zu einem deutschen Journalisten. Polen hatte erstmals seit 1986 die Gruppenphase überstanden, Deutschland schied zweimal in Folge aus)
„Ich würde alle Schützen noch einmal so auswählen. Den Einzigen, den ich wechseln würde, wäre Bono, den Torwart des Gegners.”
(Luis Enrique, Trainer der spanischen Nationalmannschaft, am 6. Dezember nach der 0:3-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Marokko)
„Schauen Sie jetzt auf unser Verhältnis. Wir küssen uns. Aber nicht auf den Mund. Das mag er nicht. Das ist in Ordnung für mich.”
(Bondscoach Louis van Gaal am 8. Dezember über Memphis Depay, der unter ihm bei Manchester United einst auf der Bank saß und nun in der Nationalelf ein Schlüsselspieler ist)
Des Gesundheitsministers liebstes Medikament
„Sport ist das beste Medikament, das wir je erfunden haben.”
(Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am 13. Dezember beim Bewegungsgipfel in Berlin)
„Es ist verrückt, dass es so passiert ist. Ich wollte es so sehr. Ich wusste, dass Gott es mir geben würde, ich hatte das Gefühl, dass es so sein würde.”
(Der Argentinier Lionel Messi über den WM-Triumph in Katar)
„Wie er da den Pokal anschaut - vielleicht hat er so seine Kinder bei der Geburt angeschaut. Diese Liebe für das, was er aufgeopfert hat.”
(Ex-Weltmeister Sami Khedira in der ARD über Lionel Messi, der nach dem WM-Finalsieg gegen Frankreich den Pokal in den Händen hielt)
„Man muss sie darauf hinweisen, dass jetzt dann der Papa springt. Sie spielt meist Lego und lässt nur ab und an einen trockenen Kommentar vom Stapel.”
(Skispringer Karl Geiger in der «Augsburger Allgemeinen» über die Kommentare seiner zweijährigen Tochter, wenn der Papa im Fernsehen zu sehen ist)