RB LeipzigZwei Millionen Euro Entschädigung: Bricht der AC Milan den Vorvertrag mit Ralf Rangnick?
Die Saga um Ralf Rangnick und sein Wechsel zum AC Mailand ist um ein Kapitel reicher. Wie die Gazetta dello Sport berichtet, existiert angeblich seit Wochen ein Vorvertrag zwischen dem 62 Jahre alten Deutschen und dem 18-fachen italienischen Meister. Samt Entschädigungsvereinbarung, sollte die Zusammenarbeit nicht zustande kommen.
Kein Stallgeruch in der Serie A
So soll Rangnick zwei Millionen Euro Schmerzensgeld bekommen, wenn Milan-Besitzer Paul Singer und Vereinschef Ivan Gazidis die anpegeilte Reform des Klubs doch nicht in die Hände des Klubentwicklers legen, der sowohl mit Hoffenheim als auch RB Leipzig in die Bundesliga aufgestiegen ist und zuvor sämtliche Klubstrukturen dafür aufgebaut hat.
Update 21. Juli, 17.44 Uhr: Ralf Rangnick spricht über seine Situation
Könnte aber Politik sein, beiden Parteien den vermeintlichen Vorvertrag anzuhängen. Beim Traditionsklub entwickelt sich gerade ein Machtkampf zwischen Singer und seinem Hedgefond Elliott sowie Klubboss Gazidis auf der einen Seite, die beide ebenso wie Rangnick keinen Stallgeruch haben und erst seit 2018 in der Serie A tätig sind, sowie den alten Kräften im Verein, allen voran Klublegende Paolo Maldini.
Werbung in eigener Sache
Den Kritikern einer Reform mit Rangnick an der Spitze der Umbauarbeiten spielt gerade in die Karten, dass Trainer Stefano Pioli nach dem Re-Start der Saison die Kurve gekriegt hat. Bis zur Corona-bedingten Pause war der AC Mailand die graue Mause der vergangenen Jahre. Seitdem aber sind die "Rossoneri" nicht mehr wiederzuerkennen. Zwar 13 Punkte von einem Champions-League-Platz entfernt, aber ohne Niederlage in den vergangenen acht Spielen. Zwei Remis und sechs Siege, darunter die gegen Tabellenführer Juventus und die römischen Klubs Lazio und AS, die beide vor dem AC liegen, haben Milan zurück in die Europa-League-Ränge gehoben. Immerhin.
Vier Spieltage hat der Coach nun noch Zeit, die wachsende Skepsis im Verein zu befeuern, ob Rangnick ohne Serie-A-Erfahrung und Italienisch-Kenntnisse tatsächlich der richtige Mann ist, den siebenmaligen Champions-League-Sieger (inklusive Landesmeisterpokal) nach sieben Jahren Abwesenheit wieder in die Königsklasse zurückzuführen. Pioli, der vorigen Sommer den Job erst angetreten hat, machte vergangenes Wochenende schon mal Werbung in eigener Sache. Nach dem kapitalen 5:1 gegen den FC Bologna sagte der 54-Jährige: „Es hat einige Zeit gedauert, sich kennenzulernen und die neuen Arbeitsmethoden zu verstehen. Jetzt klappt es.“ (RBlive/hen)