Leipzig –  Zwei Tore lagen David Raum am gestrigen Montagabend am Herzen. Das 5:0 und das finale 6:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei. Das 5:0 erzielte Ridle Baku (67.), das 6:0 Assan Ouedraogo bei seinem Einstand im A-Team des Deutschen Fußballbundes (79.). Alle drei sind Spieler von RB Leipzig.

"Als ihr Kapitän", sagte Raum später, "freue ich mich für die beiden natürlich besonders." Ein wenig mehr freilich über den Treffer des RB-Teenagers Ouedraogo, der mit seinem Tor der zweitjüngste Nationalspieler in der DFB-Geschichte ist, der bei seinem Debüt umgehend getroffen hat. Nur unterboten von Klaus Stürmer, der 19 Jahre und 68 Tage jung war, als er in seinem ersten Länderspiel, 1954 bei einem 3:1 gegen Frankreich, ein Tor schoss. Ouedraogo war bei seinem Treffer  19 Jahre und 192 Tage.

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Die letzten Tage müssen schwindelerregend für den gebürtigen Mühlheimer gewesen sein. Vergangene Woche die Nachnominierung für den verletzten Nadiem Amiri, dann das Debüt gegen die Slowakei im finalen Qualifikationsduell für die Weltmeisterschaft in Nordamerika kommenden Sommer. Das Ganze auch noch in seinem Vereinswohnzimmer, der Arena von RB Leipzig, und es dauerte nur 102 Sekunden, bis er 102 Sekunden nach seiner Einwechslung eine Hackenvorlage von Leroy Sané im langen Eck versenkte. Zugleich der Endstand in dem Spektakelspiel.

„Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht“, sagte der Mittelfeldspieler später, nachdem ihn eine Betreuerin des DFB ein wenig vor die Mikrofone schieben musste. Aber er beschwere sich nicht. „Man versucht immer, das zu machen, was man kann, und das ist mir gelungen. Ich bin sehr stolz auf den Moment und unfassbar glücklich“, so Ouedraogo.

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Der Rechtsfuß eilte danach in ein Shuttle, das ihm zum Flughafen fuhr. Heimaturlaub. „Den soll er genießen“, sagte Leipzig-Profi Raum. Der 27-Jährige glaubt, dass „der Junge erstmal alles sacken lassen muss.“ Wahnsinn, was da „in der letzten Woche mit ihm alles passiert“ sei. „Aber er hat sich das alles verdient.“

Am Donnerstag kehren die Nationalspieler an den Cottaweg zurück. Sonntag heißt der Gegner Werder Bremen. Bundesliga-Alltag. Im Team von Trainer Ole Werner ist Ouedraogo aktuell im defensiven Mittelfeld gesetzt. Das erhöht seine Chancen, dass der frühere RB-Coach Nagelsmann den Teenager mit zur WM nimmt.

Der Titel jüngster WM-Spieler ist allerdings kein Thema mehr. Den hält Youssoufa Moukoko, der bei seinem Turnierdebüt 2022 in Katar gegen Japan keine 18 Jahre jung war. Gut so, wird sich Nagelsmann vielleicht denken.