RB LeipzigAusgerechnet Ingolstadt: Hasenhüttl kassiert mit RB erste Niederlage
RB Leipzig hat ausgerechnet bei Ralph Hasenhüttls früherem Verein FC Ingolstadt seine erste Bundesliga-Niederlage kassiert und die Tabellenführung wieder an den FC Bayern eingebüßt.
Der diesmal in der Offensive erfolglose Rekordaufsteiger unterlag dem bisherigen Schlusslicht in einem hitzigen Duell mit 0:1 (0:1) und ging nach dem 14. Spieltag erstmals als Verlierer vom Platz.
Mit 33 Zählern sind die Leipziger als Zweiter zwar punktgleich mit den Münchnern, sie weisen aber die deutlich schlechtere Tordifferenz als der deutsche Fußball-Rekordmeister auf. Mit einem wuchtigen Kopfball bescherte Roger (12. Minute) den defensiv hervorragend auftretenden Ingolstädtern vor 15.200 Zuschauern den überraschenden, aber verdienten zweiten Saisonsieg. Mathew Leckie (90.+4) sah kurz vor dem Abpfiff noch die Gelb-Rote Karte.
228 Tage nach seiner Abschiedsankündigung hoffte Coach Hasenhüttl auf ein „temporeiches, intensives Spiel mit viel Leidenschaft“, wie er vor Anpfiff im TV-Sender Sky sagte. „Ich denke, es wird von der ersten Minute an ziemlich zur Sache gehen.“ Hasenhüttl, der sich vor Spielbeginn auch Pfiffe gefallen lassen musste, irrte nicht.
Anthony Jung bereitet Führungstor vor
Es waren aber die Ingolstädter, die sich von ihrer besten Seite zeigten. Bissig und mutig stemmte sich die Mannschaft von Trainer Maik Walpurgis gegen die Leipziger, die mit der dichten Verteidigung der Hausherren erhebliche Probleme hatten. Vor allem mit Standards brachten die Schanzer, die in der Sturmspitze auf Dario Lezcano setzten, RB immer wieder in die Bredouille.
Mit seinem ersten Saisontor sorgte Roger nach einer Flanke des früheren Leipzigers Anthony Jung für die verdiente Führung der abwartend agierenden Gastgeber. Marvin Matip (22.) setzte noch einen Kopfball nach einer Ecke knapp über das Tor von Peter Gulacsi.
Heftige Pfiffe gegen Timo Werner
Und Leipzig? Der nach seiner Schwalbe gegen den FC Schalke 04 heftig ausgepfiffene Timo Werner war viel unterwegs – mehr nicht. Insgesamt fehlte die Effektivität in der Offensive. Die beste Chance in der ersten Hälfte besaß noch Linksverteidiger Marcel Halstenberg (20.), der nach einer Flanke in den Strafraum des emsigen Emil Forsberg aber im Fallen nicht mehr genau zielen konnte.
Nach dem Wechsel setzte Walpurgis auf noch mehr Stabilität. Roger rutschte immer wieder zwischen die etatmäßigen Innenverteidiger Matip und Marcel Tisserand. Je nach Situation agierte der FCI nun mit einer Dreier- oder sogar einer Fünferkette.
Rudelbildung kurz vor dem Abpfiff
Mit vereinten Kräften vereitelten dann Schlussmann Martin Hansen und Almog Cohen den möglichen Ausgleich durch Marcel Sabitzer (52.). Der FCI-Keeper musste nach dem Zusammenstoß mit dem Österreicher aber nur sechs Minuten später verletzt für Ørjan Nyland vom Platz.
Der Norweger rettete mehrere Male (64.) vor den anstürmenden Sachsen, die jedoch keine richtige Linie in ihr Spiel brachten. Hasenhüttl brachte mit Oliver Burke (55.) und Davie Selke (70.) seine letzten Optionen im Angriff, schimpfte jedoch an der Seitenlinie angesichts ausgelassener Torchancen teils heftig. Vor allem Forsberg (88.) hatte das 1:1 aus wenigen Metern auf dem Fuß. Die Rudelbildung kurz vor dem Abpfiff war der negative Höhepunkt der hitzigen Partie.