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RB LeipzigGeisterspiele als Heimnachteil? RB empfängt Hertha in Leipzig

Von (RBlive/dpa) 26.05.2020, 08:20
RB Leipzig konnte das erste Geisterspiel in der Red Bull Arena nicht gewinnen.
RB Leipzig konnte das erste Geisterspiel in der Red Bull Arena nicht gewinnen. imago/Poolfoto

RB Leipzig empfängt am Mittwochabend Lieblingsgegner Hertha BSC Berlin in der Red Bull Arena, allerdings nicht vor heimischem Publikum. Wie schwer wiegt der Ausfall der eigenen Fans, wenn die Bundesligisten zuhause antreten müssen, wo sie die Unterstützung gewohnt sind?

Eine Studie legt nahe, dass durch die Corona-Maßnahmen, auf Zuschauer zu verzichten, der Heimvorteil abhanden kommt. In der Bundesliga gibt es seit der durchgehenden Austragung von Geisterspielen deutlich weniger Heimsiege als noch vor der Corona-Zwangspause und als in den beiden vergangenen Saisons. Das geht aus einer Statistik des Instituts für Spielanalyse in Potsdam hervor. Und tatsächlich gewann RB zwar auswärts in Mainz, in der Red Bull Arena zuvor gab es aber nur ein 1:1 gegen den SC Freiburg.

Nur drei Heimsiege in der Bundesliga seit dem 16. Mai

An den ersten beiden kompletten Spieltagen ohne Zuschauer endeten jeweils fünf der neun Partien mit einem Auswärtssieg. Von den 18 Heimspielen seit dem 16. Mai wurden nur drei gewonnen. Das bedeutet eine Heimsieg-Quote von 17 Prozent. In den beiden vergangenen Spielzeiten 2018/19 sowie 2017/18, als jedes Heimspiel vor Fans ausgetragen wurde, lag diese Quote noch bei jeweils 45 Prozent. Auch in der laufenden Saison liegt der Anteil der Heimsiege unter Mitberücksichtigung der ersten 25 Spieltage bei 41 Prozent.

"Ich glaube nicht, dass das Zufall ist", sagte Bayer Leverkusens Trainer Peter Bosz am Montag. "Es ist halt so, dass das Heimpublikum immer der Mannschaft hilft. Und wenn wir dann als Auswärtsmannschaft ohne Publikum spielen, ist das immer einfacher." Leverkusen selbst siegte seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit 4:1 bei Werder Bremen und mit 3:1 bei Borussia Mönchengladbach.

Ist der Heimvorteil bei Geisterspielen futsch?

Allerdings muss bei der Auswertung der Zahlen immer bedacht werden, dass als Grundlage erst zwei Bundesliga-Spieltage herangezogen werden konnten und dass Ausreißer bei der Anzahl der Auswärtssiege auch an Spieltagen mit Zuschauer-Unterstützung immer wieder vorkamen. So gab es allein am sechsten Spieltag dieser Saison acht Auswärtssiege in neun Partien. Auch der Trend, dass die Anzahl der Heimsiege unter dem entsprechenden Durchschnittswert dieser Spielzeit liegt, hält bereits seit dem 22. und nicht erst seit dem ersten Geisterspieltag an.

Trotzdem betonte auch Horst Heldt, der Sportdirektor des 1. FC Köln, am Montag: "Der Wettbewerb hat sich durch die fehlenden Zuschauer verändert. Wenn der Heimvorteil nicht mehr da ist, muss man sich darauf einstellen. Wir versuchen, aus unseren beiden Heimspielen zu lernen und herauszufinden, was man an den Abläufen vielleicht verändern kann. Das ist Psychologie, was da momentan stattfindet."

RB gewann alls Spiele gegen Hertha auswärts 

Bei RB Leipzig ist der Heimvorteil allerdings gar nicht so ausgeprägt, zumindest nicht in dieser Saison. Denn da holt die Mannschaft von Julian Nagelsmann auswärts ganz genau so fleißig die Punkte: 26 Zähler stammen aus 13 Heimspielen, 28 der 54 Punkte wurden in 14 Auswärtsduellen geholt. Im Schnitt genau zwei Punkte, egal ob daheim oder in der Ferne. Gegen Hertha BSC Berlin gibt es ohnehin meistens Grund zum Jubel. Von bislang sieben Spielen gewann RB Leipzig sechs. Das einzige, das verloren ging, fand allerdings zuhause statt.