RB LeipzigLeipzig beendet Saison mit Niederlage – Bruma verschießt Elfmeter
RB Leipzig hat sein letztes Saisonspiel gegen Werder Bremen verloren – was nur die schöne Statistik versaut: Es war die zweite Pleite in dieser Rückrunde. Aber keine Auswirkungen auf die Tabelle hatte: Leipzig war schon vor dieser Auswärtspartie sicher Dritter. Die Bremer Tore erzielten Milo Rashica vom Elfmeterpunkt (36.) und Oldtimer Claudio Pizarro zwei Minuten vor dem Spielende. Nordi Mukiele hatte kurz zuvor den Ausgleich erzielt (87.).
Eines muss man RB-Coach Ralf Rangnick trotzdem lassen: Er hat den größten Bluff dieser Saison inszeniert. „Wer nicht im Kader gegen Bremen steht“, hatte der 60-Jährige vor der Partie erklärt, der steht auch nicht gegen die Bayern in einer Woche im Endspielkader für den DFB-Pokal.“
Schlimmes stand zu befürchten
Bleibt er seinen Worten treu, dann reisen Kevin Kampl, Timo Werner, Marcel Halstenberg, Diego Demme, Keeper Peter Gulacsi und Ibrahima Konaté nicht mit nach Berlin. Er ließ sie nämlich allesamt zu Hause. Entsprechend sah die Elf aus, die an der Weser in ihr letztes Saisonspiel ging: Bis auf Konrad Laimer standen nur Spieler aus der zweiten bzw. dritten Reihe auf dem Platz – darunter ebenso überraschend die Langzeitverletzten Tyler Adams und Dayot Upamecano.
Schlimmes stand deshalb für das Spiel der Sachsen zu befürchten. Doch die Resterampe schlug sich zu Beginn wacker. Nicht, dass sie sich in den ersten 30 Minuten auch nur eine Torchance erarbeitet hätte. Der Gegner aber auch nicht.
Für Werder stand eine Menge auf dem Spiel: Ein Sieg war Pflicht, um bei auswärtiger Schützenhilfe vielleicht doch noch auf Europapokalrang Sieben zu springen. Doch ohne zentrale Spitze – Martin Harnik und Claudio Pizarro saßen auf der Bank, Kapitän Max Kruse war verletzt – flogen die wenigen Bälle, die den Leipziger Strafraum erreichten, lange Zeit ins Leere.
Immerhin aber spielte der Videoschiedsrichter mal wieder mit – und der griff (vielleicht ja aus Erbarmen) in der 33. Minute folgenschwer ein: Flanke Ludwig Augustinsson, Upamecano streckte sein Bein aus, Yuya Osako trat dagegen, nachdem er zuvor den Ball nur halb getroffen hatte – und ging zu Boden. Der TV-Offizielle lotste Schiedsrichter Felix Brych sofort an den Monitor, von wo der aus auf Elfmeter entschied. Milot Rashica ließ sich die Möglichkeit zur Führung nicht nehmen (36.).
Das 1:0 war zweifelsfrei geschenkt – stellte den Spielverlauf aber auf den Kopf. Jetzt war Werder stressfrei und spielte mutiger nach vorn. Drei Minuten später köpfte Osako einen Freistoß von Nuri Sahin knapp am Tor der Leipziger vorbei, die ihre Chance aber auch noch bekamen. Bruma traf in der ersten Minute der Nachspielzeit aus gut 15 Metern mit einem Flachschuss den Innenpfosten, den Nachschuss von Matheus Cunha faustete Pavlenka weg.
Rangnick bringt Poulsen und Forsberg
Die zweite Hälfte begann wie die erste entschieden wurde: mit einem Elfmeter. Dieses Mal traf es Bremen und war unstrittig. Marco Friedl hatte in der 53. Minute Hand gespielt, Brych entschied ohne Nachprüfung. Bruma trat an – und schoss über die Querlatte. Es war Leipzigs erster verschossener Strafstoß in dieser Spielzeit und vielleicht ja auch der letzte für den Portugiesen: Er steht dem Vernehmen nach auf der Verkaufsliste.
Bremen blieb somit in Führung und hatte in der 60. Minute die nächste Gelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen. Mvogo faustete einen Schuss von Osako aufs kurze Eck aber kalten Herzens weg. Neun Minuten später hatte Rashica das 2:0 auf dem rechten Fuss, schoss aber knapp am langen Pfosten vorbei.
Im Anschluss wechselte Rangnick dann doch noch Erste-Wahl-Personal ein: Emil Forsberg und Yussuf Poulsen ersetzten Jean-Kévin Augustin, vermutlich auch sein letztes für RB, und Konrad Laimer. Der Trainer wollte wenigstens noch das Remis, der eine Punkt fehlte noch auf die 67 Zähler aus der Vizemeister-Saison. Sofort wuchs der Druck auf das Bremer Tor – und führte kurz vor dem Ende zum Ausgleich durch Nordi Mukiele nach einer Flanke von Marcelo Saracchi (87.). Im Gegenzug traf aber Pizarro zur erneuten Führung – und dem Endstand.