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RB LeipzigNagelsmanns Vorwurf nach der Rekord-Pleite von RB Leipzig: „Nach dem 0:2 das Verteidigen eingestellt”

Von Ullrich Kroemer 29.10.2020, 08:39
Schlussphase zum Verstecken: Yussuf Poulsen.
Schlussphase zum Verstecken: Yussuf Poulsen. imago/Sportimage

Spieler und Trainer von RB Leipzig verstanden nach dem 0:5 (0:1) im Champions-League-Gruppenspiel bei Manchester United die Welt nicht mehr. Bis zum 2:0, als Hattrick-Torschütze Marcus Rashford um Zentimeter noch in der eigenen Hälfte stand und damit kein Abseits gepfiffen wurde (74.), hatte RB noch auf den Ausgleich gespielt.

Danach fiel das Team ohne den ausgewechselten Kevin Kampl komplett auseinander und kassierte die höchste Niederlage der Klubgeschichte überhaupt. „Wir sind aus welchem Grund auch immer in uns zusammengefallen, wir haben nicht mehr so aktiv verteidigt wie zuvor”, sagte Yussuf Poulsen. Und Emil Forsberg mahnte: „Das darf uns nicht passieren.”

Nagelsmann: „Wir müssen mit Rückschlägen anders umgehen”

„Du liegst 0:2 hinten und hast eigentlich den Eindruck, dass es gar nicht so schlecht lief. Mit einem 0:5 nach Hause zu flliegen, ist einfach eine Packung”, ärgerte sich Nagelsmann. „Ein 0:2 wäre eine normale Niederlage gewesen.” Doch Rasenballsport verpasste es, das Team wieder zu stabilisieren und lief ins offene Messer. Der eingewechselte Marcel Sabitzer, der eigentlich wie gegen Hertha Struktur ins Spiel bringen sollte, spielte mit einem Ballverlust vor dem 0:3 (78.) und dem Foul zum Elfmeter vor dem 4:0 (87.) eine höchst unglückliche Rolle.

Der Chefcoach kritisierte: „Nach dem 0:2 haben wir das Verteidigen eingestellt. Das ist der einzige Vorwurf, den ich der Mannschaft heute mache. Du kannst so ein Spiel mal verlieren, aber du darfst dann nicht ohne Gegenwehr die letzten drei Tore kriegen, weil das auch etwas mit Respekt zu tun hat.” Die 15 Minuten nach dem 0:2 seien „die schlechtesten seit Langem” gewesen.” Der 33-Jährige forderte: „Wir müssen mit Rückschlägen anders umgehen, als wir es heute gemacht haben.”

Keine Gefahr im letzten Drittel

Insgesamt waren Nagelsmann und die Spieler mit dem Vortrag in drei Vierteln des Spiels nicht unzufrieden. „Das Ergebnis liest sich deutlicher als es war. Wir haben gerade in der ersten Halbzeit nach dem 0:1 ein gutes Spiel gemacht, hatten viele Ballgewinne”, lobte Nagelsmann sogar. 

Doch der Kritikpunkt: Es mangelte das ganze Spiel hinweg an Torgefahr. „Der Ballbesitz und die Entscheidungen im letzten Drittel waren nicht gut heute, da waren wir sehr unsauber”, analysierte der Trainer. „Wir haben viele Flanken reingeschlagen, dass der Ball irgendwie im Zentrum war, aber mit wenig Struktur.” Bis auf einen Schuss von Christopher Nkunku (24.) und den Kopfball von Ibrahima Konaté (65.) hatte RB kaum echte Torchancen.

Manchester United überrascht RB Leipzig mit der Raute

Nagelsmann musste eingestehen, dass sein Kollege Ole Gunnar Solskjaer auch ihn zu Beginn des Spiels auf dem falschen Fuß erwischt hatte. „Wir haben ManU nicht in der Raute erwartet, das haben sie in der Liga nie gespielt. Das mussten wir anpassen”, sagte Nagelsmann. Von einer 3-5-2-Grundordnung wechselte Rasenballsport in ein 4-2-3-1. Danach stand das Team in der ersten Hälfte stabil.

Über die „sehr krumme Linie” bei der Abseitsentscheidung mochte sich Nagelsmann nicht weiter aufregen. Vielmehr ärgerte ihn bereits beim 0:1 das Defensivverhalten, als Paul Pogba unbedrängt in Richtung Tor drängen konnte. „Wir bleiben in der letzten Linie stehen, lassen ihn laufen. Wenn wir verteidigen, ist es egal, ob es Abseits ist oder nicht”, so Nagelsmann.