RB LeipzigRangnick zur Minuskulisse gegen Wolfsburg: „Das ist nur schwer zu verstehen“
Ralf Rangnick hat einen Tag vor dem Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg klar Stellung zu der erwarteten Minuskulisse bezogen. Der Trainer von RB Leipzig äußerte sein Unverständnis und deutete vereinsinterne Schwierigkeiten bei der Mobilisierung von Fans an.
Wird der Minusrekord unterboten?
19.000 Karten sind im Vorverkauf für die Achtelfinalpartie verkauft. Rechnet man noch ein paar Kurzentschlossene hinzu, dann könnte der bis dato niedrigste Zuschauerwert bei einem DFB-Pokalheimspiel der Rasenballer unterboten werden. In der zweiten Pokalrunde gegen Hoffenheim kamen nur 21.000 Zuschauer in die Arena. Seit dem Aufstieg in die 1. Liga kamen nur in der Europa League weniger Zuschauer zu einem RB-Pflichtspiel. Gegen Rosenborg Trondheim begleiteten Mitte Dezember rund 17.000 Fans das enttäuschende Ausscheiden aus dem Wettbewerb.
RB-Coach Rangnick äußerte darüber am Dienstag sein Unverständnis. „Das ist schwer zu erklären“, sagte der 60-Jährige, „wenn man bedenkt, dass dasselbe Spiel 2015 ausverkauft war.“ Damals spielte RB noch in der 2. Bundesliga, es kamen zu der Partie gegen die „Wölfe“ 43.000 Zuschauer und sahen im Achtelfinale des DFB-Pokals eine 0:2-Niederlage. „Man hat sich scheinbar dran gewöhnt, dass RB Leipzig im Pokal spielt“, mutmaßte Rangnick sarkastisch, denn daran gewöhnen geht gar nicht bei der Pokalhistorie von RB Leipzig: Bei einem Sieg gegen Wolfsburg würden die „Roten Bullen“ zum ersten Mal im Viertelfinale stehen.
Rangick: „Es ist nicht meine Aufgabe, mir da Gedanken zu machen“
Rangnick argwöhnte weiter: „Es kann ja auch sein, dass Teile der Fans die Bundesliga höher bewerten, als den Pokal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in ein paar Wochen in der Bundesliga gegen Wolfsburg vor nur 20.000 Fans spielen. Da wird eine drei vorne stehen.“ Weitere Analysen zu den möglichen Gründen für die Minikulisse bei einem DFB-Pokalspiel wollte er nicht anstellen. „Die Mannschaft hat einiges dafür getan, dass mehr Zuschauer hätten kommen können. Wir haben die Auswärtsspiele klar gewonnen und die zwei Heimspiele in der Liga gegen Dortmund und Bremen waren von hohem Unterhaltungswert. Ich bin diesmal schon überrascht, ich habe mit 30.000 Fans gerechnet.“
Einen kleinen Seitenhieb auf Abteilungen innerhalb des Klubs konnte er sich freilich nicht verkneifen. „Es ist nicht meine Aufgabe, mir da strategisch Gedanken zu machen, wie das zu ändern ist“, sagte der Coach und Sportdirektor, der bekanntermaßen immer die großen Belange des Klubs im Blick hat. Für die Mobilisierung der Fans seien andere im Verein zuständig. „Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft so einzustellen, dass wir Spiele gewinnen.“