RB LeipzigRani Khedira: „Auswärts in Leipzig muss man so spielen”
Rani Khedira, wie haben Sie das Spiel gegen Ihre Ex-Kollegen gesehen?
Rani Khedira: RB hattenzwar viel Ballbesitz, hat uns weit nach hinten reingedrückt, hatte aber nicht so viele hundertprozentige Torchancen. Wir haben uns nicht befreien und unsere Konter setzen können. Das war heute nicht gut. Gut hingegen war, wie wir verteidigt und relativ wenig zugelassen haben.
Muss eine Mannschaft auf Tabellenplatz 15 so spielen?
Wir kämpfen um das Überleben in der Bundesliga, insofern muss man auswärts in Leipzig so spielen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Punkt.
Dass es schon nach 15 Minuten Pfiffe wegen Spielverzögerung gab, nehmen Sie in Kauf?
Naja, ich kann mich auch an eine Situation erinnern, in der Lukas Klostermann den Ball mitnimmt, damit wir nicht schnell spielen können. Von daher ist das normal und gehört dazu. Ich finde nicht, dass es unser Torhüter Gregor Kobel übertrieben hat, kann mich nicht daran erinnern, dass der Schiedsrichter in der zweiten Hälfte nochmal eine Ermahnung ausgesprochen hat.
Ihre Mannschaft läuft nicht mehr so früh an, ist die neue Defensivtaktik, der notwendige Kompromiss, um die Klasse zu halten?
Die Null zu halten, ist das A und O. Was die Taktik angeht, muss man schauen, welches Personal man hat: Wenn man nicht die Spieler hat, die vorne anlaufen können, wenn die Innenverteidiger der Hinrunde fehlen, muss man sich etwas anpassen. Das macht unser Trainer sehr gut. Deswegen haben wir uns gegen spielstarke Teams dazu entschieden, abwartender zu spielen und auf Konter zu lauern. Das ist uns gegen Dortmund sehr gut und auch in Leipzig ordentlich gelungen.
Rani Khedira: „Leipziger sind gute Kerle” und Ralf Rangnick „ein feiner Mensch”
Wie ist Ihr Verhältnis zu den RB-Spielern?
Ich bin ja noch nicht so lange weg, habe noch ein paar Freunde hier. Leider war Diego Demme heute krank, auf den habe ich mich sehr gefreut. Ich wünsche den Leipzigern alles Gute, das sind schon gute Kerle.
Sie stehen noch in regelmäßigem Kontakt zu Ralf Rangnick. Worüber tauschen sie sich aus?
Einfach mal so, wie es einem geht, wie die Lage ist. Er ist ein feiner Mensch und sehr guter Trainer. Er hat mir damals geholfen, insofern schätze ich jeden Kontakt zu ihm.
Der FCA hat gepunktet im Abstiegskampf, während die Konkurrenten Federn gelassen haben. Hat sich die Ausgangsposition gravierend verbessert?
Nein. Wir haben jetzt drei Punkte Abstand und das bessere Torverhältnis auf Stuttgart und sind bis auf einen Punkt an Schalke herangekommen. Das ist schonmal gut. Aber wir müssen in den letzten neun Spielen auf uns schauen und noch so viele Punkte wie möglich holen. Mit der leidenschaftlichen Spielweise von vergangener Woche und teilweise der von heute – kombiniert mit dem Umschalten – werden wir das auch schaffen.
Viele Augsburger Spieler haben aktuell muskukläre Probleme. Wie geht es Ihren Muskeln?
Sehr gut. Ich pflege mich sehr viel, achte auf meinen Körper. Ich hatte in der Jugend beim VfB Stuttgart häufig muskuläre Probleme, habe danach vieles hinterfragt, angefangen, meine Ernährung umzustellen, mache spezielles Krafttraining und nehme viel Behandlung in Anspruch. Ich habe da meinen Weg gefunden, aber es muss jeder interessiert daran sein, in seinen Körper hineinzuhorchen. (RBlive/ukr)
Das Interview wurde in der Mixed Zone direkt nach dem Spiel aufgezeichnet.