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RB LeipzigSieg gegen Mainz: RB Leipzig startet mit drei Punkten in die neue Meisterschaft

Von Ullrich Kroemer 20.09.2020, 17:28
Glückwunsch Doudou: Haidara empfängt die Gratulanten für sein Tor zum 3:1
Glückwunsch Doudou: Haidara empfängt die Gratulanten für sein Tor zum 3:1 Imago/Picture Point LE

Emil Forsberg wusste, was nach seinem Premierentreffer in dieser Saison zu tun war. Der Schwede, der RB Leipzig zum Start in die Spielzeit gegen Mainz 05 früh per Elfmeter in Führung gebracht hatte, lief in Richtung der spärlich besetzten Ränge und applaudierte den Fans. Das erste Tor dieser Spielzeit gehörte den knapp 8500 Anhängern, die in kleinen Sechsergrüppchen auf das ganze Stadion verteilt mitansehen durften, wie RB mit einem 3:1 (2:0) gegen Mainz verdient, aber nicht glanzvoll gewann.

Es hatte etwas Erhebendes, als die Zuschauer die Spieler zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder zum Aufwärmen begrüßten, später die Schals bei der Fanhymne in die Höhe reckten und die ersten Tore bejubelten. Zwar erhoben die Besucher immer mal wieder ihre Stimmen, doch euphorisch war die Stimmung keineswegs, vielmehr war nach der langen Pause auch etwas Unsicherheit auf den Rängen zu spüren. Das alte Stadiongefühl ist eben nur zum Teil zurück; immer wieder ermahnten Ordner die Fans, ihren Mund-Nasen-Schutz auch zu tragen.

Sabitzer nur auf der Bank

Trainer Julian Nagelsmann hatte sich überraschend für eine Startaufstellung ohne Neuzugang Hee-chan Hwang entschieden. Und auch der angeschlagene Kapitän Marcel Sabitzer saß zunächst nur auf der Bank. Stattdessen rückten die Routiniers Emil Forsberg und Kevin Kampl in die erste Elf und in den Fokus.

Dani Olmo hatte den ersten gefährlichen Schuss, den Mainz‘ Schlussmann Robin Zentner entschärfte (4.). RB hielt den Druck gegen die mit zwei Viererketten verteidigenden Mainzer hoch. Kevin Kampl setzte sich im Strafraum körperlich gegen Leandro Barreiro durch und steckte auf Olmo durch, den Barreiro von den Füßen holte. Referee Manuel Gräfe zögerte keine Zehntelsekunde mit dem berechtigten Elfmeterpfiff und Forsberg, ohne Timo Werner nun Alleinverantwortlicher für Elfmeter, traf vom Punkt zum 1:0 (14.).

Der präsente Yussuf Poulsen hätte bereits in der 18. Minute mit einem Schuss aus der Drehung übers Tor treffen könnte, holte das kurz darauf per Kopf nach. Nach einem Forsberg-Freistoß flankte Olmo auf den Dänen, der mit einer Kopfball-Bogenlampe über Zentner hinweg traf (22.). Ein ernüchternder Treffer für lange harmlose Mainzer, die nach einem Ballverlust von Tyler Adams durch Daniel Brosinski erst nach einer knappen halben Stunde den ersten Torschuss abgaben (28.).

Mainz beeindruckt RB

RB hätte bereits in der ersten Hälfte erhöhen müssen. Poulsen schoss aus kurzer Distanz nach feiner Vorbereitung von Angeliño Zentner an (29.); Forsberg tanzte erst am Mainzer Strafraum Slalom und traf mit dem Außenrist den Pfosten (31.) und schlenzte bei der nächsten Chance am langen Pfosten vorbei (40.).

Mainz spürte, dass es nicht chancenlos ist und beeindruckte die Leipziger zu Beginn der zweiten 45 Minuten. Nach einem Ballverlust konnte Robin Quaison unbedrängt auf Sturmtank Jean-Philippe Mateta passen, den Marcel Halstenberg viel zu einfach aufs Tor laufen und zum Anschluss treffen ließ (48.). Doch RB reagierte prompt und  stellte den alten Abstand wieder her. Angetrieben vom kreiselnden Kevin Kampl flankte Angeliño auf Matchwinner Forsberg, der den Ball in Bedrängnis behauptete und auf Amadou Haidara spitzelte, der wuchtig zum 3:1 traf (51.). Die Fans bedankten sich mit dem emotionalsten Applaus des Nachmittags.

Der zunehmend unglückliche Poulsen hätte noch weiter erhöhen können, als er allein vor Zentner verstolperte wie ein Amateurspieler (64.) und nach einem Forsberg-Freistoß per Kopf vergab (67.). Der RB-Rekordspieler ist eben kein Knipser.

Nagelsmann brachte Neuzugang Hwang und für die letzte Viertelstunde auch Benjamin Henrichs, der auf der Sechs randurfte. Doch auch mit den Neuen vergab Rasenballsport beste Situationen etwa durch Angeliño (78.), der aus spitzem Winkel am starken Zentner scheiterte. Auf der anderen Seite hatte RB Glück, als Mateta aus Nahdistanz über Peter Gulacsis Kasten köpfte (77.). Insgesamt ein solider, spielfreudiger Start in die neue Saison mit vielen Chancen, bei dem aber noch längst nicht alles gelang und der hätte deutlich höher ausfallen müssen. (RBlive/ukr)