Nur eine frage des geldes? Poker um Baku: VfL-Geschäftsführer nennt Bedingungen für Transfer
RB Leipzig will Wolfsburgs Ridle Baku als Ersatz für Benjamin Henrichs verpflichten. Der Poker gestaltet sich zäh. Hängt er am Transfer eines Dänen?
Leipzig/Almancil/hen/dpa – Der Transfer von Ridle Baku vom Bundesligisten VfL Wolfsburg zum Ligakonkurrenten RB Leipzig in diesem Winter scheint nur noch eine Frage des Geldes zu sein. VfL-Geschäftsführer Peter Christiansen benannte allerdings im Interview mit dem NDR im Trainingslager im portugiesischen Almancil weitere Bedingungen.
Baku: "Haben wir einen gleichwertigen Ersatz"
Der Däne sagte dem Fernsehsender: "Wir machen unseren Job: Wenn uns ein Club wegen eines Spielers kontaktiert, setzen wir uns zusammen und schauen uns das an." Es gebe in dem Zusammenhang dann auch Fragen, auf die Antworten gefunden werden müssten, so der Däne: "Können wir das tun, ohne unsere Ziele zu gefährden? Werden unsere Erwartungen erfüllt? Haben wir einen gleichwertigen Ersatz? Das sind alles Faktoren, die wir beachten müssen, und das immer mit dem Respekt vor dem Spieler und seinen Interessen."
Gerüchteweise bietet RB drei Millionen Euro für den Ex-Nationalspieler. Der Vertrag von Baku läuft im Sommer aus, entsprechend günstig möchte Leipzig ihn verpflichten. Doch diese Summe reicht den Niedersachsen offenbar nicht.
Hasenhüttl will Ersatz
Vor allem Trainer Ralph Hasenhüttl pocht auf Ersatz. Er hat den in einer Krise steckenden Baku wieder zum Laufen gebracht und in der bisherigen Meisterschaft und im DFB-Pokal in 17 von 18 Spielen von Beginn an eingesetzt.
Als möglicher Ersatz für Baku wird Andreas Skov Olsen vom FC Brügge gehandelt. Der 25-Jährige ist nicht nur wie Christiansen Däne, beide stammen auch aus dem gemeinsamen Geburtsort Hillerød auf Sjælland. "Natürlich kenne ich diesen Spieler sehr gut, er ist enorm talentiert und hat mittlerweile auch einige Erfahrungen gesammelt", sagte Christiansen.
Spiegelspieler von Raum
Baku soll bei RB auf der rechten Abwehrseite Benjamin Henrichs ersetzen. Der Nationalspieler Henrichs hatte sich am 20. Dezember beim 1:5 bei Bayern München in den Schlusssekunden ohne Fremdeinwirkung einen Achillessehnenriss zugezogen. Der 27-Jährige wurde umgehend operiert, wird in dieser Saison allerdings nicht mehr zum Einsatz kommen.
Vom Kader her könnte die Henrichs-Position rechts in der Abwehr auch durch Lukas Klostermann oder Lutsharel Geertruida besetzt werden, doch man hat bei RB offenbar andere Pläne. Und: Baku ist ein anderer Spielertyp – klein, wendig. Eher eine Art Spiegelspieler von Linksaußen David Raum.