"Kann in alle Richtungen gehen" Euro-Fighter Konrad Laimer wird bald über Zukunft bei RB Leipzig entscheiden
Die Bedeutung von Konrad Laimer für RB Leipzig ist auch durch seine längere Verletzung ein wenig in den Hintergrund getreten. Nun steht er zunehmend im Mittelpunkt. Einerseits aufgrund seiner Leistungen, andererseits durch seinen 2023 auslaufenden Vertrag.
In der laufenden Saison ist Laimer so etwas wie ein Eurofighter geworden. Kämpfer, weil sein Spielstil noch immer viel von der Aggressivität gegen den Ball lebt. Euro, weil er in Champions und Europa League in jedem Spiel von Anfang an gespielt hat. In der Bundesliga spielten andere von Beginn an und von 100 möglichen Minuten absolvierte er nur 38. Aber das ist weit mehr als er im Jahr zuvor sammeln konnte. Aufgrund eines Knochenödems verpasste er fast die komplette Spielzeit.
Kaiser lobt den Ex-Kollegen
Jetzt hat er sich wieder herangetastet. Anfang April mit einem ersten Spiel über 90 Minuten und einer Galavorstellung gegen Dortmund, wo er zwei Tore erzielte und eines vorbereitete. Zuletzt mit 80 Minuten gegen Borussia Mönchengladbach. Das bringt ihm auch die Aufmerksamkeit zurück. "Defensiv war er schon als 20-Jähriger auf einem sehr hohen Level und prädestiniert für den Pressing- und Gegenpressing-Stil von RB", sagte Dominik Kaiser, der Ex-Kapitän, der noch eine Saison mit Laimer zusammen spielte, gegenüber dem Kicker (Montag).
Laimer überrascht mit Entwicklung im Offensivbereich
Mittlerweile sieht er eine steile Entwicklung in anderen Bereichen beim Österreicher. "Im Offensivspiel hat Konni richtig aufgeholt", betont Kaiser. "Wie er speziell in diesem Jahr in der gegnerischen Box auftaucht und Tore macht, die sehr anspruchsvoll sind, das hätte ich ihm damals nicht zugetraut, weil er noch sehr jung war." Der Salzburger Sportdirektor Christoph Freunde sieht das anders. Schon zu Jugendzeiten habe Laimer bewiesen, dass er vor allem lernwillig ist. Jetzt wird Laimer seit Wochen mit Vereinen wie Dortmund, Bayern, aber auch Liverpool und Tottenham in Verbindung gebracht. "Wenn dort die richtige Art und Weise von Fußball gespielt wird, kann Konni aus meiner Sicht überall spielen", sagt Freund dem Kicker.
"Kann in alle Richtungen gehen"
Und Laimer selbst? Befasst sich öffentlich nicht mit seiner Zukunft und spielt zuerst die Saison zu Ende. Aber: Das Interesse der Topklubs ist ihm auch nicht ganz verborgen geblieben. "Natürlich fühlt es sich toll an, wenn andere meine Leistung würdigen", sagte er in der Sport Bild (Mittwoch). In seiner Karriere sei er noch nie derart gefeiert worden wie zuletzt. Laimer will sich in der Phase, wo es um Titel geht, nicht mit Karriereentscheidungen ablenken, aber definitiv wird er das danach. "Das kann in alle Richtungen gehen. Ich werde im Mai 25 Jahre alt und habe genug Erfahrung, um solche Entscheidungen klar zu treffen." Orientieren wird er sich dann auch nicht bei den Vorbildern Timo Werner oder Marcel Sabitzer. Mit denen steht er in Kontakt, auch über die Wechsel der beiden hat er sich ausgetauscht. Aber er sagt: "Infos holen ist gut, aber Entscheidungen treffe ich selbst."