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RB LeipzigDas Ende von Ralph Hasenhüttl bei RB Leipzig: Medienkommentare

17.05.2018, 10:16
Nicht Ralph Hasenhüttl, sondern Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff stehen nach der Trainertrennung bei RB Leipzig in der Kritik.
Nicht Ralph Hasenhüttl, sondern Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff stehen nach der Trainertrennung bei RB Leipzig in der Kritik. Imago

Nach der Trennung von RB Leipzig und Ralph Hasenhüttl werden in verschiedenen Medien die Vorgänge kommentiert und bewertet. Dabei sind sich die Kommentatoren weitgehend einige, dass Hasenhüttl mit seinem Rücktritt sehr konsequent auf einen fehlenden Vertrauensbeweis des Vereins reagiert hat und das Vorgehen von RB Leipzig, den Erfolgstrainer ziehen zu lassen, unverständlich ist.

„Ralph Hasenhüttl kam einer schleichenden Demontage zuvor“

„Hasenhüttls Entscheidung, ohne einen langfristigen Auftrag durch den Verein nicht weitermachen zu wollen, ist nachvollziehbar“, heißt es beim Kicker. Der Trainer sei „in dieser Frage konsequent geblieben, weil er weiß, dass die nebulöse Strategie der Klubführung seine Autorität zusehends untergraben und sein Arbeiten erschwert hätten. Mit dem jetzigen Schritt kam Hasenhüttl einer schleichenden Demontage zuvor.“


Hasenhüttl hat dem Ehrgeizling unter den Erstligaklubs Leichtigkeit und ein sympathisches Gesicht verliehen.

Die Mitteldeutsche Zeitung findet den Abgang von Ralph Hasenhüttl „bedauerlich“. RB Leipzig verliere einen „bemerkenswerten Fachmann, Kommunikator und Motivator. Hasenhüttl hat dem Ehrgeizling unter den Erstligaklubs Leichtigkeit und ein sympathisches Gesicht verliehen. Dass sie bei RBL Typen wie Hasenhüttl und zuvor Alexander Zorniger vom Hof treiben, macht Rangnick, Mintzlaff & Co. nicht eben menschlicher. Wie die Bosse Hasenhüttl nach den Erfolgen in der Vorsaison nun bei der ersten Krise auflaufen ließen, wirkt stillos.“

„Wer nein zu Höher-weiter-schneller-Rangnick sagt, hat ein Problem.“

Die LVZ verweist die Darstellung einer einvernehmlichen Trennung deutlich zurück. Das Wörtchen einvernehmlich passe zu der Trennung „wie ein Wrestler ins Schwanensee-Ballett. Hasenhüttl sagte im Dezember nein zu einer Vertragsverlängerung. Wer nein zu Höher-weiter-schneller-Rangnick sagt, hat ein Problem. Als der Coach auch noch mit dem FC Bayern flirtete und die Siege ausblieben, war der Drops nahezu gelutscht.“


Es ging um verletzte Eitelkeiten, unterschiedliche Bewertungen und vor allem: mächtig große Egos.

Die FAZ glaubt, dass die Trennung den Vereinsverantwortlichen um Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff „weit weniger schwer gefallen ist, als es die offizielle Version suggeriert. Hasenhüttls vorzeitiger Abschied markiert das Ende einer Zusammenarbeit, die zuletzt immer stärkere Züge einer Seifenoper aus dem Vorabendprogramm annahm. Es ging um verletzte Eitelkeiten, unterschiedliche Bewertungen und vor allem: mächtig große Egos.“

Trennung „beschädigt nicht den Trainer, sondern seine Vorgesetzten“

Eine beschädigte Vereinsführung sieht auch der Tagesspiegel: „Ralph Hasenhüttl hat in Leipzig sehr gute Arbeit geleistet, dieses Verdienst wird bleiben. Der bemerkenswert stillose Umgang mit ihm beschädigt nicht den Trainer, sondern seine Vorgesetzten. Die müssen erst mal einen finden, der es besser, also: erfolgreicher macht. Und dem als seelenlos verschrienen Projekt zugleich einen Ansatz von Erdung verschafft wie der volkstümliche Österreicher. Dieses Problem hat sich der ehrgeizig-ungeduldige Ralf Rangnick redlich verdient.“


Eindruck, dass man Ralph Hasenhüttl loswerden, sich aber nicht die Finger schmutzig machen wollte.

In die Gespräche ohne das Angebot einer Vertragsverlängerung zu gehen, vermittle den „Eindruck, dass man Ralph Hasenhüttl loswerden, sich aber nicht die Finger schmutzig machen wollte“, heißt es bei rotebrauseblogger.de. Es habe aber nach der Saison auch „gute Gründe“ gegeben, „die weitere Zusammenarbeit mit dem Trainer in Frage zu stellen. Zumindest wenn man von dem aus denkt, was man auf dem Platz an Entwicklung und eben teilweise eben nicht an Entwicklung sah. Es gab aber angesichts der besonderen Herausforderungen für ein junges und unerfahrenes Team mit einem unerfahrenen Trainer auch gute oder eigentlich bessere Gründe, in dieser Konstellation in eine weitere Spielzeit zu gehen und die Akteure mit ihren erstmals unter Doppelbelastung gesammelten Erfahrungen einen neuen Versuch starten zu lassen.“