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RB Leipzig"Bewerben ist bei uns schwierig": Sportliche Führung von RB Leipzig sucht das letzte "Puzzleteil"

Von (RBlive/msc) 21.05.2021, 09:07

RB Leipzig hat sich von Sportdirektor Markus Krösche und Trainer Julian Nagelsmann getrennt. Im Interview mit der Leipziger Volkszeitung erklären Chefscout Christopher Vivell und der kaufmännische Leiter Florian Scholz, was die Prozesse der Personalentscheidung bei RB auszeichnet.

Neuer Sportdirektor soll "für die Spieler da sein"

Markus Krösche arbeitet mittlerweile für Eintracht Frankfurt. Zuvor hatte er in Leipzig schon erlebt, dass ein Teil seiner Aufgaben umverteilt wurde. Seit seinem Weggang stellen Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, Christopher Vivell und Florian Scholz die sportliche Führung. Entscheidungen werden dabei im Konsens getroffen. "Jeder hat ein Veto-Recht", sagt Scholz. Eine ungewöhnliche Konstellation, die auch die Stellung des aktuell ausgeschriebenen Postens von Markus Krösche beeinflusst. "Der Sportdirektor soll vorrangig für die Spieler da sein. Sie können sich immer an ihn wenden", so Vivell. Neben dem Trainer sei er das Gesicht des Vereins, führe öffentlichkeitswirksam Interviews. Und: Auch in Vertragsgespräche ist der kommende Sportdirektor künftig wieder eingebunden, ein starkes Netzwerk mit Kontakten mitzubringen gehört zu den Anforderungen. Dieses "Puzzleteil" der sportlichen Führung zu finden, ist jetzt Oliver Mintzlaffs Aufgabe. "Genug Kandidaten gibt es", so Vivell. RB Leipzig will den Neuen zur kommenden Saison präsentieren.

Trainer bringen sich bei RB Leipzig auf Umwegen ins Spiel

Für den Trainerposten hat das Interims-Trio dies mit Jesse Marsch bereits geschafft. Der US-Amerikaner war bereits Assistent unter Rangnick und musste sich selbst nicht ins Spiel bringen. Andere tun dies durchaus. "Wir sind ein sehr attraktiver Verein", sagt Vivell über das Trainerkarussell. "Deshalb gibt es über alle möglichen Kanäle Anfragen oder Kontaktaufnahmen." Allerdings bewerbe sich kein Trainer selbst, fügt Scholz hinzu. Mal seien die Informationen über Kandidaten nur Smalltalk, mal durch Berater gestreut. Weil RB ein Verein ist, "der genau weiß, was er will", seien Bewerbungen schwierig. "Wir erhalten viele Vorschläge, aber meistens sind es nicht die richtigen", stellt Vivell fest. Das gilt sowohl für Trainer, als auch für Spieler. 

Szoboszlai wollte "ein Zeichen" setzen

Bei den Vertragsverlängerungen von Péter Gulácsi, Emil Forsberg und Dominik Szoboszlai hat RB Nägel mit Köpfen gemacht. Zudem war der Verein auf den Abgang von beispielsweise Dayot Upamecano vorbereitet. "Es ist nicht schlimm, wenn ein Spieler geht. Schlimm ist aber, wenn man ihn nicht gut ersetzt", sagt Scholz. Deswegen habe man für den Plan B im Falle einer Ausstiegsklausel im Voraus zu handeln. Plan A bleibe, solche Vertragsoptionen gar nicht erst einzubauen. Insbesondere bei Spielern bleibt es aber schwierig, langfristig zu planen, auch aufgrund von Verletzungen. Das hinderte Leipzig in der Vergangenheit oft nicht daran, Transfers zu tätigen. Haidara kam mit einer Knieverletzung, genau wie zuletzt Szoboszlai. "Wir wussten, dass er angeschlagen ist und haben uns mit offenen Augen dafür entschieden, ihn dennoch zu verpflichten. Und seine Verlängerung zeigt, dass sich Domi bei uns wohl fühlt und uns als langfristige Station sieht", so Scholz über den Ungarn, der bis 2026 verlängerte. Die Initiative dazu sei vom Spieler ausgegangen, er habe "ein Zeichen" setzen wollen.

Gibt es noch Chancen für Lookman, Saracchi oder Candido?

Für den kommenden Sommer wird die sportliche Führung auch damit umgehen müssen, dass Verträge von Spielern bei ihren Leihklubs auslaufen. Marcelo Saracchi, Ademola Lookman und Luan Candido kehren zurück, wenn kein neuer Verein für sie gefunden wird. Davon ist auszugehen, aber Leipzig lässt sich Optionen offen. "Ob einer von den Jungs dabei ist, wird sich zeigen. Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nichts ausschließen", so Vivell.