Kann RB Leipzig die Bayern stürzen? | RBLive

Vor der Saison zeugte schon die Frage von Abgehobenheit. Jetzt drängt sie sich auf, je länger RB Leipzig Punkte sammelt. Kann der Aufsteiger den FC Bayern als Meister ablösen? Ein Zwiegespräch der Deutschen Welle über Mannschaft, Etat, Trainer und Herausforderungen.

Der FC Bayern steht mit seinen Stars an der Spitze in Europa. Auf den Außen seien sie mit Arjen Robben, Franck Ribery, Kingsley Coman und Douglas Costa doppelt überragend besetzt, im Zentrum herrsche ebenfalls die Qual der Qahl für Trainer Ancelotti. Lediglich Lewandowski und Neuer seien nicht zu ersetzen, aber auch wenig anfällig für Verletzungen.

Demgegenüber steht mit RB Leipzig ein junges Team, deren Marktwerkt zwar weit unter dem der Bayern liegt, dem Namen Mannschaft aber alle Ehre macht. Sogar Kritiker des Vereins bewundern die Zusammensetzung des Kaders. Timo Werner, Emil Forsberg, Naby Keita, Yussuf Poulsen und Oliver Burke seien beeindruckende Einzelspieler, zusammen sogar angsteinflößend. Das habe vor allem Dortmund schmerzhaft zu spüren bekommen und Stefan Bienkowski sieht keinen Grund, warum nicht auch der FC Bayern.

Die Münchner sind nicht dafür bekannt, in der Winterpause Verpflichtungen zu tätigen. Hier gibt es selten Qualität und meist kurzfristige Lösungen. Im Sommer kamen nur Renato Sanches und Mats Hummels. Es war die selbstbewusste Ansage, bereits einen erstklassigen und zukunftsträchtigen Kader zu besitzen.

Im Sommer holte RB Leipzig im Sommer weitere junge Spieler, ältester Neuzugang ist Kyriakos Papadopoulos (24). Wie er verfügt auch Timo Werner durch seine Zeit beim VfB Stuttgart über Bundesligagerfahrung, wie er aktuell mit eindrucksvoller Form beweist. Die Abwerbungen von Naby Keita und Bernardo bei Red Bull Salzburg war ebenso ein voller Erfolg. Mit Oliver Burke sitzt außerdem noch ein talentierter Spieler auf der Bank, der auf seinen Einsatz brennt.

Möglicherweise ergebe sich in der Winterpause die Möglichkeit zu Nachkäufen, um dem Team weitere Impulse zu geben. Gerade wenn sich bis zum Ende der Hinrunde ein Leistungsabfall abzeichnet, könnte Ralf Rangnick auf die finanziellen Möglichkeiten pochen.

Der Italiener folgte als Champions-League-Spezialist auf Pep Guardiola, der diesen Titel in München nicht gewinnen konnte. Mit seiner Erfahrung und Titelsammlung hat er dem Rest der Liga einiges voraus. Hasenhüttl sei in vielerlei Hinsicht der beste Mann für RB Leipzig. Er habe in Ingolstadt bewiesen, aus wenig Möglichkeiten viel zu machen. Außerdem genügend taktisches Verständnis, um Chancen beim Gegner zu erkennen.

Die Spieler des FC Bayern sind es gewohnt, Titel zu holen und zu verteidigen. Neuzugang Sanches stemmte in diesem Jahr außerdem den Titel des Europameisters mit Portugal. RB Leipzig konnte zwar zuletzt viele Aufstiege feiern, sei aber noch nicht soweit für einen Titel. Allerdings suche Ancelotti auch noch nach seiner Erfolgsformel beim FC Bayern, die Hasenhüttl in Leipzig schon gefunden hat. Zudem habe RB als Aufsteiger auch den Vorteil, nicht international spielen zu müssen. Durch das Ausscheiden aus dem DFB-Pokal können sich die Leipziger ganz auf einen Wettbewerb konzentrieren.

Beide Mannschaften stehen zu Recht an der Spitze. Deswegen wird nach Lage der Dinge vor allem das direkte Duell einen ersten Fingerzeig geben, wie ebenbürtig sich der FC Bayern und RB Leipzig im Titelrennen wirklich sind.