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RB LeipzigHasenhüttl über Stögers BVB-Job: „Ich könnte das nicht”

Von (uk/dpa) 11.12.2017, 13:15
Ralph Hasenhüttl und Ex-Mitspieler und Trainerkollegen Peter Stöger
Ralph Hasenhüttl und Ex-Mitspieler und Trainerkollegen Peter Stöger imago

Ralph Hasenhüttl hat sich nachdenklich über das Engagement von Peter Stöger bei Borussia Dortmund geäußert. Der Trainer von RB Leipzig sagte bei der Pressekonferenz am Montagvormittag: „Nach viereinhalb Jahren in Köln in Dortmund einen Job zu übernehmen, der in der Situation nicht gerade einfach ist – ich könnte das nicht.” Und er erklärte auch, warum.

Ralph Hasenhüttl über Spezi Peter Stöger: „Würde mir das nicht zutrauen”

Hasenhüttl hatte einst gemeinsam mit Stöger bei Austria Wien und in der österreichischen Nationalmannschaft gespielt. Nun sagte er zu Stögers überraschendem Amtsantritt bei Borussia Dortmund nur sieben Tage nach dessen Demission in Köln besorgt bis skeptisch: „Man macht sich als Trainer so seine Gedanken. Ich müsste dafür komplett erholt sein, sonst würde ich mir das nicht zutrauen. Hut ab, wenn Peter sich das zutraut. Ich könnte es nicht.”

Hasenhüttl habe vor Beginn seines neuen Jobs bei RB Leipzig im Sommer 2016 sieben Woche Pause gehabt. „Und ich habe jeden Tag gebraucht, um von der alten Aufgabe Abstand zu nehmen, das auch emotional zu verarbeiten. Zudem sind die ersten Wochen bei einem neuen Verein mit die intensivsten, die man sich vorstellen kann.” Die Belastung, einen neuen Verein mit neuem Trainerteam, Spielern, Funktionären, Abläufen, Fans, Medien kennenzulernen, sei hoch, so Hasenhüttl.

Peter Stöger übernächtigt, aber motiviert

Peter Stöger war am Sonntagmittag bei Leipzigs Ligakonkurrent Borussia Dortmund als Nachfolger von Peter Bosz vorgestellt worden. Stöger wirkte übernächtigt, aber ungemein motiviert. Der erst am Samstag von Köln nach Wien gereiste Fußball-Lehrer hatte die Koffer noch nicht ausgepackt, als ihn der Anruf aus Dortmund überraschte.

Kurzentschlossen brach er das Abendessen mit seiner Mutter ab und machte sich auf den Weg zurück nach Deutschland. Dem Angebot des kriselnden Revierklubs konnte der Österreicher nicht widerstehen – trotz der nur kurzen Vertragslaufzeit bis zum 30. Juni 2018. „Selbst wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, hier nur 14 Tage zu trainieren, hätte ich das gemacht. Jetzt sind es sechs Monate, mehr brauche ich nicht.”

Peter Stöger: „Ich brauche keinen Rentenvertrag”

Der Frust über das unschöne Ende seiner viereinhalbjährigen Tätigkeit beim FC schien mit einem Mal verflogen. Den zeitlich befristeten Kontrakt wertete er nicht als fehlenden Vertrauensbeweis der Dortmunder Vereinsführung: „Ich brauche keinen Rentenvertrag. Man wird im Sport sowieso in kurzen Abständen bewertet.”

Aus seiner Erleichterung über die spontane Zusage von Stöger machte Hans-Joachim Watzke keinen Hehl. Denn nach der Trennung von Bosz am Samstagabend im Anschluss an das 1:2 gegen Bremen war der Handlungsbedarf groß. „Wir sind unglaublich dankbar, dass Peter Stöger bereit war, uns in dieser schwierigen Situation zu helfen. Er hat noch nicht mal einen Vertrag unterschrieben”, berichtete der Geschäftsführer am Sonntag.