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RB LeipzigRangnicks schlaflose Nacht: So läuft das Krisenmanagement bei RBL

21.09.2018, 20:45
Trainer
Trainer imago/Karina Hessland

RB-Leipzig-Trainer Ralf Rangnick hat die teils blamable Leistung gegen Salzburg vor allem an der Einstellung und Form seiner Spieler festgemacht. Selbstkritik übte Rangnick nur wenig. Bei der Pressekonferenz erklärte er, wie er nun die Aufarbeitung angeht. Von der Pressekonferenz berichtet Ullrich Kroemer.

Rangnick selbstkritisch: „Bruma und Mukiele aufzustellen, war meine Entscheidung”

Ralf Rangnick hat in dieser Nacht schlecht geschlafen. Das war ihm am Freitagmittag bei der Pressekonferenz durchaus anzusehen. „Ich habe mir die ganze Nacht den Kopf darüber gemacht, ob wir die Aufstellung richtig gewählt haben”, bekannte Leipzigs Cheftrainer. „Aber Bruma in der Spitze und Nordi Mukiele hinten Links aufzustellen, war meine Entscheidung, weil ich diesen Spielern zugetraut habe, auf diesen Positionen eine gute Rolle zu spielen.”

Dem war nicht so, beide gehörten zu den schwächsten Spielern. So betrieb Rangnick nach der schlaflosen Nacht seit dem Freitagmorgen, 9.30 Uhr, mit seinen Co-Trainern Jesse Marsch, Robert Klauß und Lars Kornetka die Fehleranalyse.

Kein Korrektiv: Wer kritisiert Rangnick?

In den vergangenen beiden Jahren war Rangnick selbst in solchen Situationen ein starkes Korrektiv für seinen Vorgänger Ralph Hasenhüttl gewesen. Dass dem Chefcoach jemand auf Augenhöhe auch eigene Fehler aufzeigt und seine Arbeit spiegelt, ist aktuell durch Rangnicks Doppelfunktion nicht vorgesehen. Darauf angesprochen, sagte Rangnick: „Diese Position haben wir ja nicht besetzt. Deshalb spreche ich intensiv mit meinem Stab. Hoffentlich ziehen wir die richtigen Schlüsse für Sonntag daraus.”

Die Spieler „trudelten”, wie Rangnick es nannte, erst am Freitagmittag gegen 13.30 Uhr ein. Trainingsbeginn war 15 Uhr. Der 60-Jährige kündigte Gespräche mit der gesamten Mannschaft an und „gerne auch mit dem Spielerrat, wenn die Spieler das wünschen”.

Neben Fragen der Einstellung und Mentalität, auch der Disziplin-Verfehlungen einiger Akteure, geht es Rangnick vor allem darum, die Flut der Gegentore zu stoppen. „Dass wir im Deckungsverbund im Netz wieder stabiler werden, wird eine der Hauptaufgaben sein”, so der Fußballlehrer. „Wir müssen uns in erster Linie darauf konzentrieren, dass wir deutlich weniger Torchancen zulassen und weniger Gegentore kassieren.” Zwei erzielte Treffer, so der Schwabe, müssten zumindest für ein Unentschieden reichen. In den vergangenen fünf Spielen hatte Rasenballsport zwölf Gegentreffer kassiert. Die Quote eines Absteigers.

Demme und Sabitzer dringen auf Gespräche

„Es liegt nicht nur daran, dass wir in Unterzahl geraten”, analysierte Rangnick. „Beim ersten und beim dritten Gegentor hatten wir Überzahl in den Bereichen, wo sie gefallen sind. Wir müssen auch schauen, dass einzelne Spieler im Abwehrbereich wieder in ihre normale Form kommen.” Wie das konkret gelingen soll, sagte Rangnick nicht.

Am Abend nach der Niederlage hatten Marcel Sabitzer und Diego Demme Gespräche angekündigt. „Jeder muss sich jetzt einbringen. Es sind viele angefressen”, mahnte Sabitzer. Und Demme hatte betont, dass die Führungsspieler sowohl mit dem Trainer als auch mit den Mitspielern sprechen wollen, um zu „zeigen, worum es hier geht”. Demme, einer der Kapitäne, forderte vor dem Bundesliga-Spiel bei Eintracht Frankfurt: „Am Sonntag müssen wir alles reinhauen und nicht so behäbig spielen, wie wir es heute getan haben.”