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RB LeipzigKommentar: Dieses Team verspielt die Champions League nicht noch einmal

17.02.2019, 16:34
Selbstbewusst: Yussuf Poulsen bejubelt seinen Doppelpack
Selbstbewusst: Yussuf Poulsen bejubelt seinen Doppelpack imago/Picture Point LE

Es war vor etwa einem Jahr, da trennte sich RB Leipzig 0:0 vom VfB Stuttgart. Einen Auswärtspunkt mitnehmen, und weiter gehts, hätte man sagen können. Doch es war die Art und Weise, wie wehrlos RB dieses Remis hinnahm, die erstaunte. Und die mangelnde Kritik des damaligen Trainers Ralph Hasenhüttl. „Spielt RB Leipzig unter seinen Möglichkeiten?“, fragte die Mitteldeutsche Zeitung damals in einem Pro & Contra. Holen Spieler und Trainer in solchen Spielen alles aus sich heraus?

An diesem Samstagnachmittag war wieder ein solches Spiel, wieder beim VfB Stuttgart, wieder war es lange zäh, umkämpft, eng – in Phasen nicht besonders schön anzusehen. Doch es ist neben den meist wirksamen taktischen Entscheidungen von Trainer Ralf Rangnick vor allem die Mentalität von Spielern wie Marcel Sabitzer und Yussuf Poulsen, die ein solches Spiel in diesem Jahr eben auf ihre Seite drehen und mit 3:1 für sich entscheiden.

Schon mehr Auswärtspunkte als in der gesamten Hinrunde

Dass Sabitzer den Freistoß zum wegweisenden 2:1 so kunstvoll traf, ist kein Zufall, sondern eine Co-Produktion aus intensivem Standard-Training und Sabitzers wiedererwachtem Temperament auf dem Spielfeld. Auch der Österreicher ist ein Beispiel dafür, dass Spieler peu á peu wieder zu ihrem Top-Leistungsvermögen zurückfinden oder es gar erstmals komplett zeigen. Sabitzers erster Freistoßtreffer, das siebte Tor für Leipzig insgesamt nach Standards in dieser Saison, gibt Rangnick Recht, als er in der Winterpause davon sprach, Standardschützen ausbilden zu wollen, bei ruhenden Bällen gefährlicher zu agieren und auswärts zu punkten.

Bereits nach den ersten drei Auswärtspielen der Rückrunde hat RBL nun mehr Punkte in der Fremde gesammelt, als in der gesamten Hinrunde. Grundstein dafür – auch wenn es redundant ist – ist das perfekte Defensivverhalten, die schnellen Balleroberungen im Pressingnetz. Nur 19 Gegentreffer sind einsame Ligaspitze.

Kritik trotz des Sieges – Spielerisch noch nicht am Limit

In der Vorsaison hatten die Leipziger nach dem 22. Spieltag zwar nur drei Punkte weniger auf dem Konto, waren noch voll im Soll, hatten aber bereits zehn Gegentore mehr kassiert. Danach begann RB mit Niederlagen in Frankfurt und gegen Köln und ingesamt vier sieglosen Ligaspielen am Stück, die Champions League zu verspielen.

Dieser Fehler wird der Rangnick-Elf nicht noch einmal passieren. Natürlich auch, weil Leipzig in dieser Spielzeit statt sechs Europapokalpartien nur maximal vier Pokalduelle in der Rückrunde hat. Aber auch, weil Rangnick die Mannschaft stabilisiert und ihr zu effektivem Spiel verholfen hat. Berechtigte Kritik äußert er übrigens trotz guter Ergebnisse, wenn ihm Spielphasen nicht gefallen. Genau das Richtige, um die Spannung hochzuhalten. Denn trotz der guten Bilanz agiert Rasenballsport spielerisch nach wie vor noch längst nicht am Limit.