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RB Leipzig"Wochenlanges Schmierentheater": Fans reagieren auf den Abschied von Julian Nagelsmann

Von (RBlive/msc) 28.04.2021, 08:00

Am Dienstag rückte RB Leipzig offiziell mit der Information heraus, dass der Wechsel von Julian Nagelsmann zum FC Bayern München zum Saisonende nun im Eiltempo zur Tatsache wurde. Die Kehrtwende in der Rede von Vertragserfüllung hin zum vorzeitigen Wechsel kommt bei den Fans von RB Leipzig nicht gut an, wie ein Blick auf Twitter zeigt. Um 13.30 Uhr lädt der Verein zur einer Fan-Videokonferenz.

"Schmierentheater" bei Gerüchten um Nagelsmann

Das Gros der Anhänger empfindet vor allem die zuvor getätigten Aussagen als irreführend. Viele hatten sich darauf verlassen, dass die Liaison länger hält, wenn der Trainer persönlich betont, seinen Vertrag bis 2023 "bei vollem Bewusstsein" unterschrieben zu haben und nicht gehen wird, wenn die Verantwortlichen das nicht wollen. Und diese hatte lange Zeit deutlich gemacht, dass sie sich überhaupt keine Sorgen machen, Nagelsmann zu verlieren und dabei ebenso auf seinen Vertrag verwiesen. "Gehaltlose Plattitüden, kein Wort zu den Fans oder dem wochenlangen Schmierentheater, das uns hier vorgespielt worden ist. Eure Außenwirkung ist einfach verheerend", schreibt ein Fan.

Lässt RB Leipzig Nagelsmann zum "Traumverein" ziehen?

Der Rotebrauseblogger, RB-Fan und RB-Blogger der ersten Stunde, mag nicht so recht an die Version glauben, die der Verein später auch auf der Pressekonferenz ausführte. Nagelsmann trug dort vor, nicht auf Teufel komm raus hätte wechseln zu wollen. Aber beim FC Bayern München, dem Klub seiner Träume, sei er so schwach geworden, dass er zumindest mal höflich bei Oliver Mintzlaff nachfragen musste. Der Geschäftsführer seinerseits saß zwar vertraglich im oft zitierten "Driver Seat", kam aber nicht umhin, sich daran zu erinnern, dass Nagelsmann ein Angebot des FC Bayern schon bei Vertragsabschluss als Gamechanger verstanden wissen wollte. 

Unabhängig von der Erklärung, wie der Wechsel zustande kam: Zur Frage, ob es richtig war, den ehemaligen Wunschtrainer ziehen zu lassen, sind sich die Leser bei RBlive uneins.

Auf Euphorie um Nagelsmann folgt Ernüchterung

Auch Oliver Mintzlaff erklärte auf der Pressekonferenz, dass er bei allen rationalen Entscheidungen auf emotionaler Ebene kein Verständnis der Fans erwartet. Die Enttäuschung ist groß, das ist auch aus dem Zitat  einer Aussage des scheidenden RB-Coaches über Niko Kovacs Engagement in München zu lesen. Vor Amtsantritt hatte Nagelsmann die Aufgabe in Leipzig gerade deswegen als reizvoll beschrieben, weil es eben nicht der Trophäenabonnent FC Bayern München ist. 

Nagelsmanns Ankunft in Leipzig hatte vor zwei Jahren die Herzen höher schlagen lassen. Sein Name war 2018 so vielversprechend, dass seine Anstellung sogar das Hin und Her um Ralph Hasenhüttl und Ralf Rangnick vergessen machte, der als großer Macher des Vereins erst temporär die Trainerbank übernahm, dann wieder in den Red-Bull-Hintergrund trat und sich von dort aus schließlich komplett verabschiedete. Unter Heilsbringer Nagelsmann gab es dabei kaum noch Trennungsschmerz. Die Kränkung ist nun umso größer. Ein User beschreibt Nagelsmann als den "größten Irrtum in der Geschichte von RBL" Der 33-Jährige habe den Verein nur als Sprungbrett benutzt, um ihn beim "ersten besten Angebot im Stich zu lassen!"

Ausgerechnet zum FC Bayern München

Manch zeigen ihre Enttäuschung über den Fakt, dass es ausgerechnet der Ligakrösus ist, dem sich Nagelsmann nun als Zweiter nach Dayot Upamecano im Sommer anschließt. In den sozialen Netzwerken schäumt die Wut der RB-Fans über. „Wir sind menschlich zutiefst enttäuscht von dir, Julian Nagelsmann”, schreibt der Bulls-Club, einer der ältesten und größten Fanclubs bei Twitter. „Wir würden nie zum FC Bayern gehen.”

Wie geht es weiter nach der Hiobsbotschaft?

Lisa Pfretzschner, die bei RB Leipzigs Frauenmannschaft aktiv ist, macht sich derweil Sorgen um das Pokalspiel am Freitag gegen Bremen. 

Allerdings hat sie auch einen Vorschlag, wer die Nachfolge antreten könnte.

Auch manche Fans nehmen es sportlich und schauen in die Zukunft. In der kommenden Spielzeit wird es schließlich zwei direkte Duelle mit dem aktuellen Trainer geben. Und das womöglich wieder mit Fans und dementsprechender Stimmung.