"Völlig vermessen, von Champions League zu sprechen" Nach erfolgreicher Premierensaison: Neuer RB-Frauentrainer kündigt Veränderungen an
Die Frauen von RB Leipzig haben einen neuen Trainer. Jonas Stephan stellte sich am Donnerstag den Medienvertretern vor - und seinen Plan, wie er das Team weiterentwickeln möchte.
Leipzig/fri - Nach der Trennung des erfolgreichen Aufstiegstrainers Saban Uzun sind die Erwartungen an seinen Nachfolger Jonas Stephan hoch. Für den 32-Jährigen, der zuletzt die U19 von Eintracht Braunschweig trainierte und als sportlicher Leiter den dortigen Nachwuchs verantwortete, ist RB Leipzig die erste Station in der Frauen-Bundesliga. In einer Medienrunde schilderte Stephan am Donnerstag seine Fußball-Idee, die Ziele mit den Bundesliga-Frauen (Vorjahr: Platz acht) und seine ersten Eindrücke bei RB.
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Stephan will nicht alles umkrempeln - was nach der überragenden Rückrunde auch verwunderlich gewesen wäre. An der Red Bull-DNA wird natürlich nicht gerüttelt. "Also ein intensives, sprintstarkes und aggressives Spiel, das die Mannschaft auch im letzten Jahr ausgezeichnet hat." Aber Stephan hat auch eine klare Idee, wie er den Fußball der RB-Frauen weiterentwickeln möchte. „Wir wollen anders Fußball spielen und nach den nächsten Schritten streben, vor allem im Bereich mit dem Ball.“
RB Leipzig: Stephan will Gegner zum Pressing einladen
Ihm geht es darum, den Gegner mehr locken, zum Pressing einzuladen, um ihn dann zu überspielen und Räume zu nutzen. "Wir möchten mehr vorbereiten, den Ball länger halten und mehr Pässe spielen, um die Räume auseinanderzuziehen und Angriffe zu entfalten", sagte der neue Mann am Cottaweg. So lag der Fokus in den ersten Trainingseinheiten auch auf dem Spiel mit Ball.
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Seine ersten Eindrücke in Leipzig beschrieb Stephan rundum positiv. Alle im Staff hätten viel Energie, seine Spielerinnen hätten eine hohe Leistungsbereitschaft und seien bereit, "die Themen umzusetzen, die wir spielen wollen.“ Das hat er auch im ersten Testspiel gegen Slask Breslau (2:0) beobachtet. Das nächste Übungsmatch wird am Freitag (15 Uhr/Stadion am Bad) in Markranstädt gegen Pogon Stettin angepfiffen.
RB Leipzig: "Leistung, die wir auf den Platz bringen, selbst feiern"
Nach dem starken achten Platz der Vorsaison unter Saban Uzun erwartet Stephan im zweiten Bundesligajahr für RB Leipzig keinen riesigen Sprung nach oben. "Es wäre jetzt völlig vermessen, wo wir jetzt nicht den Kader drastisch verändert hätten, von Champions League zu sprechen. Das ist überhaupt nicht das Ansinnen.“
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Sein Ziel ist es, mehr Punkte zu holen als im Premieren-Jahr, was in der Tabelle einen kleinen Sprung nach oben mit sich bringen würde. "Aber vorwiegend geht es uns erstmal darum, dass wir die Leistung, die wir auf den Platz bringen, selbst feiern, uns selbst begeistern und dann natürlich auch Leute, die sich unseren Fußball angucken, begeistern."