Leipzig – Die Gelegenheit, vor fünfstelliger Zuschauerzahl Werbung für die RB-Frauen zu machen, ließ das Team beim 0:3 gegen Bayern München verstreichen. Es deutete sich bestenfalls an, wozu der neu formierte Kader in der Lage ist. „Es steckt deutlich mehr Potenzial in der Mannschaft, mutiger zu spielen und die Bayern anders herauszufordern, als wir es heute gemacht haben. Vielleicht war es die Kulisse, das große Stadion …”, grübelte die Sportliche Leiterin Viola Odebrecht.

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10.287 Fans waren gekommen, das bedeutet zwar Rekord für ein Spiel des Frauenteams, doch die bisherige Marke von 2023 gegen den VfL Wolfsburg wurde lediglich um 18 Fans übertroffen. Gerechnet hatte RB mit bis zu 15.000 Fans. „Generell hätte ich mir mehr erhofft”, bekannte Odebrecht. Eines Tages soll das Stadion schließlich auch mal voll sein, „sodass dann 47.000 für uns brüllen”, so die 42-Jährige.

Noch wichtiger als einmalige Rekordspiele jedoch ist Odebrecht Nachhaltigkeit: „Wir hoffen natürlich, dass die Fans auch mal rüber ins Stadion an den Cottaweg kommen und wir da die ganze Saison durchweg ausverkauft sind.” 2000 Anhänger passen in die kleine Spielstätte an der Akademie, vergangene Saison kamen im Schnitt 1145 Fans, damit rangierte RB im letzten Drittel der Bundesliga.

Damit das Happening in der Red-Bull-Arena nachhallt, müsse das Team zum einen konstant guten und erfolgreichen Fußball spielen, so die Sportliche Leiterin, und das Ziel erreichen, „das wir ausgerufen haben: unter die Top-Sechs zu kommen”. Man müsse aber auch in den Dialog mit jenen Fans gehen, die zwar einmal in zwei Jahren ins große Stadion kommen, aber nicht regelmäßig Spiele der Frauen besuchen. Auch mit der Fanszene der Männer will Odebrecht in Kontakt treten, „und sie fragen, warum sie die Frauen nicht supporten, da wir ja grundsätzlich ein Verein sind”. Jede Menge Entwicklungsarbeit für das Frauenteam also zu Beginn des dritten Bundesligajahres.