RB LeipzigHannes Wolf: „Die Phase, dass jeder von uns nach Leipzig gehen will, ist lange vorbei“
Immer wieder wechselten in den letzten Jahren Spieler von Red Bull Salzburg zu RB Leipzig. Im aktuellen Kader stehen immer noch sechs Spieler mit Salzburger Vergangenheit. Für Hannes Wolf sind die Zeiten der Wechsel von Salzburg nach Leipzig aber vorbei.
„Das nervt uns alle, wenn immer vom großen Bruder Leipzig gesprochen wird“, erklärt er im Interview mit der Kleinen Zeitung. „Diese Phase, dass jeder von uns nach Leipzig gehen will, ist lange vorbei“, macht er deutlich, dass das Selbstvertrauen in Salzburg gegenüber dem Bundesligisten deutlich gestiegen ist.
Sieg gegen RB Leipzig lässt Champions-League-Aus vergessen
Das hängt auch mit dem Sieg in der Europa League in Leipzig zusammen. „Wir waren in allen Belangen besser als Leipzig. Das Ergebnis war viel knapper als das Spiel.“ Nun wolle man „auch zu Hause mindestens einen Punkt holen, um vorzeitig den Aufstieg in die K.o.-Phase zu fixieren. Aber warum sollen wir Leipzig nicht auch daheim schlagen können?“
Der Sieg gegen Leipzig und die attraktive Europa-League-Gruppe hätten auch das bittere Champions-League-Aus im Sommer „endgültig vergessen lassen“. Die Auslosung der Gruppe sei „ein Glücksfall“ gewesen, nachdem man zuvor durch zwei Unentschieden gegen Roter Stern Belgrad aus der Champions-League-Quali ausgeschieden war und eine „halbe Katastrophe“ erlebt habe.
Hannes Wolf will den Europa-League-Titel
Für den weiteren Verlauf der Europa League hat Hannes Wolf die ganz großen Ziele auf dem Zettel. „Klar wollen wir das, wenn man schaut, wie wir bis jetzt gespielt haben“, meint der Offensivakteur bezüglich der Frage nach dem Titel. In der Vorsaison war man erst im Halbfinale unglücklich in der Verlängerung an Olympique Marseille gescheitert.
„Wir wissen aus dem letzten Jahr, was möglich ist. Da wollen wir anschließen“, gibt sich Hannes Wolf selbstbewusst. „Ich gewinne lieber die Europa League, als dass ich in der Gruppenphase der Champions League in der Vorrunde ausscheide.“
Österreichs Liga zu schwach, damit Talente langfristig in Salzburg bleiben
Diese Möglichkeiten, mit Salzburg nach ganz großen Zielen zu streben und „überragende Bedingungen“ zu haben, führen dazu, dass man nicht zwangsläufig den Klub verlassen muss, um etwas zu erreichen. „Der einzige Beweggrund, zu gehen, ist die Liga. Mit einer stärkeren Bundesliga gäbe es vielleicht gar nicht die Absicht, den nächsten Schritt machen zu wollen.“
Der 19-jährige Wolf gehört zu den Spielern, die mittelfristig in einer der großen Ligen Europas erwartet werden. Kurzfristig will er Salzburg aber nicht verlassen. „In dieser Winterpause mit Sicherheit nicht“, heißt es von ihm dazu. Und in der kommenden Saison hätte er eventuell die Chance mit Salzburg doch noch mal in der Champions League zu spielen. Denn der österreichische Meister wird mit hoher Wahrscheinlichkeit fix für die Gruppenphase qualifiziert sein.