RB LeipzigRB Leipzigs Kapitän Marcel Sabitzer zu Tottenham Hotspur: Was ist dran am Gerücht?
Seit ein paar Tagen kocht die Gerüchteküche hoch. Der Wintermarkt ist geöffnet, und auch in Bezug auf den kommenden Sommer nehmen die Spekulationen zu wie etwa bei Marcel Sabitzer. Der Vertrag des Österreichers läuft 2022 aus, woraus sich die natürlich Anschlussfrage stellt: Bleibt er und verlängert - oder verlässt er im Sommer nach fünf Jahren RB Leipzig?
Kann Szoboszlai die Lücke füllen?
Die Anzeichen verdichten sich, dass er geht. Diese Gründe sprechen dafür:
A) RB-Chef Oliver Mintzlaff hat angedeutet, dass RB seinem Businessmodel treu bleibt und seine Topleute für gutes Geld weiterverkauft. "Wir werden auch wieder Leistungsträger abgeben, wenn es finanziell sinnvoll ist und wir es sportlich auffangen können", sagte er. Sinnvoll ist es allemal, da RB durch die Corona-Krise um die "60 Millionen Euro" in der Kasse fehlen, sagt Mintzlaff. Und auffangen können sie es vermutlich auch. Salzburg-Zugang Dominik Szoboszlai ist genau der Mittelfeld-Allrounder, der die Lücke füllen kann.
B) Sabitzer hat unlängst erklärt, er verschwende "nullkuommanull" Gedanken an Vertragsgespräche. Typisch, wenn man sich alle Türen offenhalten will. Wer gern verlängern und bleiben möchte, der sagt Sätze wie Emil Forsberg, der sich vorstellen kann, bei RB in Profi-Rente zu gehen. Sabitzer ist 26, bestes Wechsel-Alter, und hat außer Salzburg, Wien und RB noch nicht viel erlebt.
C) Angeblich sind die Tottenham Hotspur an Sabitzers Talenten interessiert. In erster Linie natürlich Trainer José Mourinho, der den Österreicher vergangene Saison beim 0:1 und 0:3 im Achtelfinale der Champions League live erlebt hat. Sabitzer würde gut passen, denn neben dem Ex-Bayern-Profi Pierre-Emil Höjbjerg, den die Spurs erst im Sommer verpflichtet haben, spielt seit viereinhalb Jahren Moussa Sissoko, dessen Vertrag im Sommer ausläuft.
Wo spielen die Spurs nächste Saison?
D) Das nächste Gerücht: 50 Millionen Euro soll Sabitzer dem Londoner Klub wert sein. Peanuts für Besitzer Joe Lewis, Englands angeblich fünftreichster Mitbürger. Zumal Manchester City wohl hinter Klub-Ikone Harry Kane her ist und dem Vernehmen nach 70 Millionen Euro für einen Sommer-Move bietet. Geld wäre also kein Problem.
E) Sabitzer hat so gut wie ausgelernt. Anderthalb Jahre unter Trainer Julian Nagelsmann haben ihm die letzten großen Reserven erschlossen: neues Position, neue Talente. Jetzt muss er nur noch veredeln. Dafür muss er aber nicht unbedingt weiter unter Nagelsmann spielen, um sein Niveau zu halten. Der Trainer als Faktor, dass Sabitzer bleibt, fällt also weg.
Zwei Gründe sprechen allerdings gegen einen Wechsel:
A) Frankreichs Nationalspieler Sissoko ist einer von Mourinhos Schlüsselspielern. Von 17 Ligapartien hat er bislang 15 gespielt, elf davon in der Startelf.Auch Höjbjerg gehört zum festen Startelefpersonal. Der Däne stand 16 Mal im Liga-Kader, davon 16 Mal in der Anfangself - und spielte alle Partien durch. Gegen beide müsste sich Sabitzer durchsetzen, will er sich nicht im offensiven Mittelfeld wiederfinden, wie vor seiner Leistungsexplosion als Regisseur des Leipziger Aufbauspiels.
B) Wo spielen die Spurs kommende Saison? Aktuell sind sie Vierter, hinter sich drei Teams mit derselben Punktzahl, dahinter lauern ebenfalls drei Mannschaften mit nur drei Zählern weniger. Bis zum Frühjahr wird kaum absehbar sein, wohin die Reise für Tottenham geht, aber das wäre auch der Zeitpunkt, den RB-Sportdirektor Markus Krösche für Vertragsgespräche anberaumt hat.