RB Leipzig2:0 für Rangnick vs. Nagelsmann: „Das Beste in dieser Saison”
20 starke Minuten reichten RB Leipzig aus, um auch Teil zwei der Trilogie gegen Hoffenheim für sich zu entscheiden. Die Stimmen von Trainern und Spielern nach dem 2:0-Erfolg in der zweiten DFB-Pokal-Hauptrunde. Aus dem Stadion berichtet Ullrich Kroemer.
Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann klatschten nach Abpfiff auf dem Rasen fair ab. Und auch bei der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich Nagelsmann als fairer Verlierer gegen seinen künftigen Klub.
In der ersten Hälfte sah der 31-Jährige eine Partie mit „wenig Highlights, ein seltsames Spiel. Man hat beiden Mannschaften den Respekt voreinander angemerkt. Keiner wollte zu früh Räume preisgeben, dass der Gegner kontern kann”, analysierte der TSG-Chefcoach.
Nagelsmann selbstkritisch: „20 sehr, sehr schlechte Minuten von uns”
Nachdem dann Timo Werner zu Beginn der zweiten Hälfte in die Partie gekommen war, kippte das Spiel. „Wir hatten eigentlich in beiden Situationen Gleichzahl in der Box, bleiben aber auf den ballfernen Seiten stehen und verteidigen dann den Spieler nicht mehr”, analysierte Nagelsmann. „Nach dem 2:0 haben wir umgestellt und nochmal was im 4-3-3 probiert. Aber heute haben 20 sehr, sehr schlechte Minuten von uns gereicht, dass wir nicht weiter gekommen sind.”
Auch Ralf Rangnick sah „zwei unterschiedliche Halbzeiten. Die erste war von Defensivtaktik geprägt, von gutem Verschieben gegen den Ball geprägt.” Kein Leckerbissen für die Zuschauer. Halbzeit zwei jedoch bezeichnete Rangnick als „das Beste, was wir in dieser Saison gespielt haben. Deshalb sind wir verdient weitergekommen.”
Rangnick über Timo Werner: „Einfache Tore gibts bei ihm nicht”
Zwar mochte der RB-Chefocach eigentlich keinen Spieler hervorheben, kam dann aber nicht umhin, den eingewechselten Werner zu loben. „Timo hat jetzt in dieser Saison drei Doppelpacks gemacht. Einfache Tore gibt’s bei ihm nicht. Entweder er trifft doppelt oder gar nicht”, betonte der 60-Jährige. Doch Rangnick war es wichtig zu betonen: „Wir haben heute – egal auf welcher Position – unser bestes Spiel gemacht.”
Adduktorenprobleme bei Augustin
Eigentlich war geplant, dass der Nationalstürmer erst in der 60. oder 65. Minute ins Spiel kommt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits zweimal getroffen. Dass Rangnick ihn früher brachte, hing mit Adduktorenproblemen bei Jean-Kévin Augustin zusammen. Werner selbst sagte nach seinem Doppelpack: „Ich freue mich, dass ich reingekommen bin und der Mannschaft helfen konnte. Wir haben das als Team sehr gut gemacht, das Hauptaugenmerk lag dabei darauf, dass wir kein Gegentor bekommen.”
Inzwischen haben die Leipziger fünf Spiele am Stück keinen Gegentreffer bekommen. Gegen Hoffenheim funktionierte erneut die Fünferkette hervorragend. „Wir haben gegen ein Team, das in der Champions League spielt, kaum etwas zugelassen und wieder zu Null gespielt. Es wird ja aktuell fast Trend bei RB Leipzig, dass wir kein Gegentor bekommen. Das macht mich als Defensivspieler natürlich besonders stolz”, so der zentrale Abwehrspieler Stefan Ilsanker. „Die Mannschaft hat Spaß am gemeinsamen Verteidigen gefunden. Wir müssen genauso weitermachen”, freute sich Rangnick.
Nun greift RB im Achtelfinale nach dem ersten Viertelfinaleinzug der Vereinsgeschichte. „Einen Wunschgegner fürs Achtelfinale habe ich nicht. Aber ein Heimspiel wäre super”, sagte Yussuf Poulsen.