1. RB Leipzig News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. Lieber Corona-Ende als Comeback: Kevin Kampl setzt auf Zusammenhalt | RBLive

RB LeipzigLieber Corona-Ende als Comeback: Kevin Kampl setzt auf Zusammenhalt

Von (RBlive/msc)
30.03.2020, 10:20
Kevin Kampl würde seine Comeback in dieser Saison eintauschen.
Kevin Kampl würde seine Comeback in dieser Saison eintauschen. imago/opokupix

Weil momentan der Betrieb in der Bundesliga und bei RB Leipzig aufgrund der Corona-Krise still steht, hat Kevin Kampl noch mehr Zeit, sich nach seiner Fuß-OP auf die Rückkehr vorzubereiten und verpasst aktuell keine Spiele mehr. Das würde er liebend gerne gegen ein Ende der Pandemie eintauschen, verriet er im Interview mit dem Kicker (Montag).

Kevin Kampl würde Comeback bei RB Leipzig sofort gegen Corona-Ende eintauschen

Im November des Vorjahres unterzog sich Kampl einer Operation am Fuß, bei der ein Stück Knochen entfernt “und etwas an der Sehne gemacht” wurde. Dass sich seine Rückkehr auf den Rasen bis April ziehen könnte, war ihm im Voraus bewusst. “Drei Monate wurden mir damals als Mindest-Ausfallzeit genannt”, so Kamp. Auch wenn es dann etwas länger dauerte, war er aber “nie panisch, weil mir der Arzt von Anfang an versicherte, dass die Verletzung nach der Operation zu 100 Prozent ausgeheilt sein würde.” Die nötige Zeit dafür hat er seinem Körper gegeben und ist nun seit einer Woche komplett fit. “Ich könnte wieder alles machen, wenn es jetzt weitergehen würde”, so Kampl.

Allerdings würde er das sofort eintauschen, wenn er dafür die Corona-Krise verkürzen könnte. “Mir wäre viel lieber, dass es das Coronavirus nicht gäbe. Dafür würde ich gern den Rest der Saison verpassen”, sagt der 29-Jährige. Gedanken an einen positiven Nebeneffekt der Pause für alle habe er nie gehabt, auch wenn es ihn oft schmerzte, die Kollegen nur von der Tribüne aus anfeuern zu können. In Anbetracht der Lage gibt er sich demütig.

"Es gibt größeres Leid auf der Welt, als zuhause zu bleiben"

Die eigene Familie holte er zuletzt aus Solingen nach Leipzig, und auch bei der Bewältigung der Krise im Sport, in der Wirtschaft und der Politik setzt er auf Zusammenhalt. “Es ist der Zeitpunkt, an dem alle Differenzen zur Seite gelegt werden sollten. Deutschland sollte als eine Einheit, quasi wie ein Team da zusammen durchgehen”, sagt Kampl, dem die Bundesländer zu häufig alleine vorangehen. Auch die Fans hätten sicher Verständnis, wenn sie zur Rettung ihrer Klubs Geisterspiele nötig sind.

“Ich glaube, dass sie es verstehen und ertragen werden, mal ein paar Spiele von zu Hause aus anschauen zu müssen.” Schließlich findet er auch die Situation, selbst zuhause bleiben zu müssen, nicht so dramatisch angesichts seiner Privilegien. “Es gibt größeres Leid auf der Welt, als in seinen vier Wänden zu bleiben und eine Ausgangsbeschränkung zu befolgen. Ich könnte zehn Millionen Dinge aufzählen, die schlimmer sind, als in einem warmen Zuhause zu sitzen, in dem man zu essen und zu trinken hat.”

Krise blockiert Kampls Vertragsgespräche mit RB Leipzig

Irgendwann wird die Phase aber auch vorüber sein und Kampl wieder in den Alltag als Profi bei RB Leipzig zurückkehren. Erst dann wird auch sein Vertrag, der noch bis 2021 läuft, wieder Thema. Natürlich überlege er, ob das Abenteuer Ausland mit 29 Jahren vielleicht nochmal reizt. Auch wenn er als Familienvater mittlerweile anders denkt, als noch mit 20 Jahren. Momentan stehen jegliche Gedanken an die vertragliche Zukunft aber hintenan. “Die Krise blockiert im Moment alles. Es ist aktuell schwierig, in einer so außergewöhnlichen Zeit, in der niemand richtig weiß, wie es weitergeht, sich zu Vertragsgesprächen zu treffen.” Das gilt sowohl für RB, als auch für andere Klubs.