RB LeipzigRalf Rangnick bestätigt Angebote für Naby Keita
RB Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick ist nur unter bestimmten Umständen bereit, Leistungsträger abzugeben. „Wenn Spieler sich noch schneller entwickeln als wir“, sagte der 59-Jährige der Welt am Sonntag.
Ralf Rangnick nicht im direkten Kontakt mit dem FC Liverpool
Das könne beim vom FC Liverpool umworbenen Naby Keita durchaus passieren, „wenn er noch mal so eine Saison spielt wie vergangenes Jahr und möglichst auch in der Champions League auf sich aufmerksam macht. Dann werden wir unter Umständen in einem Jahr auch mal einen Spieler an einen ganz großen Club abgeben, und damit können wir leben“, sagte Rangnick. Das ändere aber nichts daran, dass der Fußball-Bundesligist aus Sachsen grundsätzlich weiter versuchen werde, seine Leistungsträger zu halten.
Der FC Liverpool und Coach Jürgen Klopp waren mit einer 75-Millionen-Euro-Offerte für Mittelfeld-Ass Keita bei RB abgeblitzt. Ein Gespräch zwischen Rangnick und Klopp gab es nicht. „Es gab zwei Angebote von Liverpool und dazwischen auch mal ein Telefonat zwischen den Clubs. Aber nicht zwischen mir und Jürgen Klopp“, sagte Rangnick und ergänzte: „Für uns war ohnehin immer klar, dass wir Naby Keita nicht abgeben. Deshalb gab es da zwischen uns auch keinen direkten Kontakt.“ Die Transfergespräche führt bei RB Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.
Ralf Rangnick antwortet Max Eberl
Zudem hat Ralf Rangnick die Kritik seines Mönchengladbacher Kollegen Max Eberl am Transferverhalten der Sachsen gekontert. „Wenn wir in dieser Saison auch nur zwei Spieler von uns verkauft hätten, hätten wir alles, was wir jemals ausgegeben haben, wieder reingeholt. Und das weiß Max auch. Deshalb empfinde ich seine Aussagen als ein bisschen populistisch“, sagte der 59-Jährige.
Laut Eberl zeige das Transferdefizit der vergangenen Jahre, dass Leipzig offenbar kein Geld auf dem Transfermarkt einnehmen müsse. Zudem hätte Leipzig eine ganz andere Ausgangsposition auf dem Transfermarkt und könne es sich leisten, ein 75-Millionen-Euro-Angebot für Naby Keita abzulehnen. Die Borussen und ganz viele andere Vereine in der Bundesliga könnten das nicht.
Transferfragen sind Abwägungssache
„Jeder Club kann grundsätzlich Nein sagen. Und wahrscheinlich hätte das jeder Club, der sportlich ambitioniert ist, genauso gemacht wie wir“, sagte Rangnick. Zudem würden Eberl die Insiderinformationen zu RB fehlen. „Es ist ja nicht so, dass wir pauschal sagen, wenn irgendeiner unserer Spieler so ein Angebot bekommt, werden wir ihn zu keinem Zeitpunkt jemals abgeben. Aber wir müssen doch abwägen. Wenn wir Keita in diesem Jahr für 70 oder 80 Millionen Euro abgeben, was bringt uns das im Vergleich zu der Summe, die wir nächstes Jahr so oder so bekommen.“
Leipzig halte sich an das Financial Fair Play des europäischen Verbandes UEFA. In dieser Saison haben die Sachsen für ihre fünf Neuzugänge rund 40 Millionen Euro ausgegeben. Große Verkaufserlöse gab es nicht.