RB LeipzigSabitzer erklärt Vertragspoker: „Nicht immer auf dem gleichen Nenner”
Marcel Sabitzer hat sich vor dem K.o.-Spiel im Viertelfinale der Europa League bei Olympique Marseille zu seiner Vertragsverlängerung geäußert. Dabei habe es in den Gesprächen zwischen dem Klub und ihm, so verriet der wortkarge Offensivmann, durchaus unterschiedliche Positionen gegeben.
Sabitzer zur Vertragsverlängerung: „Hat lange genug gedauert”
Marcel Sabitzer – cooler Blick, blasser Teint, akkurates Menjoubärtchen – saß am Mittwochabend so gelassen auf dem Podium im Stade Velodrome in Marseille wie immer. Aus der Fassung bringt den 24-Jährigen höchstens einmal eine diskussionswürdige Schiedsrichterentscheidung oder ein Fehlpass eines Mitspielers. Nicht aber seine Vertragsverlängerung bis 2022.
„Es hat lange genug gedauert”, sagte Sabitzer. „Ich bin froh, der Verein ist froh, dass wir uns einig geworden sind. Ich will den Weg hier weitergehen, ich fühle mich wohl, deswegen habe ich mich zur Verlängerung entschieden.”
Sabitzer: „Der Verein hat seine Richtung vorgeben müssen”
Warum es sich mit der Verlängerung des Arbeitspapieres hingezogen hatte, deutete der gebürtige Grazer auch an. „Bei der Vertragsunterschrift gehören immer zwei Parteien dazu. Wir waren nicht immer auf dem gleichen Nenner. Der Ball lag ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr bei mir”, so der Nationalspieler.
Und weiter: „Der Verein hat seine Richtung vorgeben müssen, hat sich seine Gedanken gemacht, und in den letzten Wochen wurde es immer konkreter, sodass es für beide passt.” Im Januar war der Offensivmann via Sport-Bild deutlicher geworden. „Der Verein muss eine Richtung vorgeben, mit welchen Spielertypen er plant. Ich denke, wir brauchen gute und hungrige Spieler, um unsere Ziele zu erreichen”, hatte Sabitzer gefordert. Dass ein Spieler seine eigene Vertragsverlängerung auch von der Klubpolitik abhängig macht, zeigt Sabitzers starke Machtposition im Verein.
Dass er nun verlängert hat, beweist auch, dass der Klub ihm die offenen Fragen beantworten konnte. Offenbar wurden Sabitzer Transferpläne, die Sportdirektor Ralf Rangnick und Trainer Ralph Hasenhüttl derzeit diskutieren, ebenso zur Zufriedenheit beantwortet wie die Perspektive, den Trainer und wichtige Spieler wie Timo Werner und Emil Forsberg zu halten, um auch künftig in der Champions League dabei sein zu können.
Marcel Sabitzer: „Noch nicht alles vorbei” bei RB Leipzig
So soll Sabitzers Verlängerung auch als Signal verstanden werden, um das Team für die Zukunft zusammenzuhalten. „Das ist ein wichtiges Zeichen für uns. Ich freue mich sehr, dass er sich entschlossen hat, unseren Weg mitzugehen”, sagte Hasenhüttl – bekanntermaßen großer Fan seines Landsmanns.
„Wir geben eine Richtung vor, dass hier noch nicht alles vorbei ist”, präzisierte Sabitzer. „Wir wollen weiter gehen mit dem Verein und große Sachen erreichen. Da will ich dabei sein.“ Nach den monatelangen Gesprächen sei er „froh, dass wir einen Haken dran gemacht haben, weil es wichtig ist, dass Ruhe einkehrt”.
Sabitzer gegen Marseille: „Wollen auf Sieg spielen”
Vor dem Viertelfinal-Rückspiel gegen Marseille präsentierte sich Sabitzer gewohnt selbstbewusst. „Wir brauchen eine andere Leistung als am Montag. Aber ich bin zuversichtlich”, sagte er. „Wir haben schon mitbekommen, dass hier eine gute Atmosphäre herrscht. Aber wir sind vorbereitet und wollen auf Sieg spielen.”