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RB Leipzig„Wahnsinnige Gelb-Rote Karte”: Nagelsmann fassungslos über Platzverweis für Laimer

Von Ullrich Kroemer 22.09.2019, 12:34
Interessante regelauslegung: Schiedsrichter Tobias Stieler zeigt Konrad Laimer den roten Karton.
Interessante regelauslegung: Schiedsrichter Tobias Stieler zeigt Konrad Laimer den roten Karton. Imago/Team 2

Als Schiedsrichter Tobias Stieler die Rote Karte in den Bremer Abendhimmel hielt, entglitten nicht nur dem Betroffenen Konrad Laimer und Nebenmann Marcel Sabitzer die Gesichtszüge. Auch Trainer Julian Nagelsmann wütete an der Seitenlinie mit so verzerrtem Gesicht, als habe ihm gerade einer Haus und Hof gepfändet. Kurz darauf bei Sky sprach der RB-Chefcoach von einer „wahnsinnigen Gelb-Roten Karte“ gegen Laimer (65.), durch die RB Leipzig ein Drittel des Spiels dezimiert absolvieren musste.

Nagelsmann: „Der Arm hängt nun mal an der linken Seite”

„Das vorherige Foul ist Gelb, aber bei der Aktion kriegt er einen kleinen Rempler von Leo Bittencourt, er sieht den Ball gar nicht“, sagte Nagelsmann bei Sky. „Wenn man da Gelb geben muss, weiß ich auch nicht mehr. Der Arm hängt nun mal an der linken Seite.” Auch sein Bremer Kollege Florian Kohfeldt pflichtete bei: „Dafür würde ich einem Fußballer niemals die Rote Karte geben. Aber daran werden wir uns leider gewöhnen müssen.”

Szene des Anstoßes: Konrad Laimer gegen den gebürtigen Leipziger Leonardo Bittencourt.
Szene des Anstoßes: Konrad Laimer gegen den gebürtigen Leipziger Leonardo Bittencourt.
imago/Jan Huebner

Laimer hatte den Ball auf den linken Unterarm bekommen, war im Moment der Ballberührung aber offensichtlich orientierungslos. Unabhängig davon, urteilen die Schiedsrichterexperten des Referee-Blogs Collinas Erben, habe Laimer keine aussichtsreiche Situation für Bremen unterbunden. Deshalb sei hier nach der Regeländerung zu Beginn dieser Saison Gelb nicht angebracht gewesen. In den neuen Regeln heißt es, „dass ein Spieler für ein Handspiel bestraft wird, wenn er Ballbesitz/Ballkontrolle erlangt und daraus ein Tor oder eine klare Torchance entsteht”. Das gilt wohl auch für den Fall, wenn er die Entstehung einer Torchance verhindert. Doch das habe nach Ansicht der Regelexperten nicht vorgelegen.

Video-Schiedsrichter durfte nicht eingreifen

Der Videoassistent darf bei Gelb-Roten Karten nur dann eingreifen, wenn er denkt, dass eine glatt Rote Karte angebracht gewesen wäre. Da das nicht der Fall war, schaltete sich der VAR in dem Fall nicht ein.

Unabhängig von dieser Szene war Laimer in der ersten Hälfte mit offener Sohle in seinen Gegenspieler gesprungen (22.), dafür aber nicht verwarnt worden.

Laimers Kollegen und Trainer Julian Nagelsmann trugen es mit etwas Abstand mit Fassung. In Mixed Zone und Pressekonferenz war der Platzverweis aufgrund des Spielverlaufs nahezu kein Thema mehr. Nagelsmann befand nur: „Mit der Gelb-Roten Karte war der Druck weg.” Und Torschütze Marcel Sabitzer sagte nüchtern: „Danach ging es nur darum, das Ergebnis über die Zeit zu bekommen.” Das gelang RB hervorragend. Insofern war die Situation letztlich ein guter Test für das Team, um sich auch zu zehnt zu organisieren.

Insgesamt war die Herausstellung der zehnte Platzverweis für Spieler von RB Leipzig in der Bundesliga.

Platzverweise gegen Spieler von RB Leipzig in der Bundesliga

2016/17: Emil Forsberg (Rot), Willi Orban (Gelb-Rot)

2017/18: Naby Keita (Rot und Gelb-Rot), Willi Orban (Rot), Emil Forsberg (Rot), Stefan Ilsanker (Gelb-Rot), Dayot Upamecano (Gelb-Rot).

2018/19: Stefan Ilsanker (Rot)

2019/20: Konrad Laimer (Gelb-Rot)