RB LeipzigRangnicks Fünfjahresplan: Welche Perspektive hat der Nachwuchs bei RB Leipzig?
Vor einem knappen Jahr holte Ralf Rangnick bei RB Leipzig mit der Kritik an Nachwuchs und Scouting zu einem Rundumschlag aus. Damals ließ Ralf Rangnick seinem Missmut über die Leistungen der U19 freien Lauf und stellte überraschend offen eine Qualitätsfrage bei RB Leipzig. Hat sich etwas geändert?
Rangnick mit beisspielloser Kritik an der Nachwuchsarbeit
„Die schlechteste Mannschaft seit sechs Jahren“ nannte der RB-Sportdirektor die von Robert Klauß trainierte A-Jugend. Auch im Winter 2017/18 fehlte Emil Forsberg bereits mit einer Schambeineintzündung von Dezember bis Februar. Als sich mit Marcel Halstenberg ein weiterer Stammspieler der linken Bahn schwer verletzte, kam aus der Jugend „niemand in Frage, auch nur annähernd“ als Ersatz wirken zu dürfen.
Ärger ist der Zuversicht gewichen
In diesem Jahr sei die U19 bereits eine andere, verdeutlichte Rangnick zuletzt. „Es gab richtig gute Spiele mit grandiosen Leistungen, wie jetzt beim Tabellenführer St. Pauli.“ Anders als im Vorjahr überwintert die Blessin-Auswahl im Junioren-DFB-Pokal. Nur geht es immer noch darum, dass die A-Jugend auch als Backup der Profis funktionieren muss. Kann die aktuelle Auswahl das leisten?
Mehr Jugend-Einsätze als unter Hasenhüttl
Ein Blick auf die Zahlen verrät zumindest eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt acht Spieler standen zusammen 23 Mal im Kader. Davon bekam die Hälfte einen auf eine nennenswerte Gesamtspielzeit, durchschnittlich 24 Minuten bei den sieben Einsätzen. „Die Jungs, denen wir es zutrauen, sind verdient dabei. Erik Majetschak war in München dabei, gegen Trondheim im Kader und es gab erste Einsatzzeiten“, konstatierte auch Trainer Ralf Rangnick. Die meisten Minuten bekam Stierlin, im Vorjahr noch der einzige überhaupt mit einer Nominierung.
Von Rangnicks Zorn nach der letzten Wintervorbereitung ist nichts mehr zu spüren. Das heißt trotzdem nicht, dass einer der Jungs von Alexander Blessin bei RB den nächsten Schritt schafft. Denn in der Liga gab es keine einzige Minute, eigentlich kamen die Talente nur in der „erweiterten Vorbereitung“ der Euro-League-Quali zum Zug.
Fünf Jahre bis zum ersten Durchbruch
„Wir haben eine Profimannschaft, die um die ersten 4 Plätze spielen will. Die Messlatte ist hoch“, weiß auch der RB-Coach. Und erklärte, realistischerweise sogar erst in zweieinhalb Jahren mit einem Durchbruch zu rechnen. Bei Hoffenheim habe es schließlich nach der ersten Bundesligasaison fünf Jahre gedauert, bis die ersten Spieler so weit waren. „Bis spätestens dahin hoffe ich, dass welche dabei sind, die eine richtige Rolle spielen können.“