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schlaflos in hannover "Wachgeschossen": RB wird vor Pokalspiel mit nächtlicher Böllerei um den Schlaf gebracht

Zweimal Feuerwerk zwischen ein Uhr und fünf Uhr sollten die Leipziger Profis um ihren Schlaf bringen. Stattdessen förderten sie ihre Motivation, Hannover 96 umso deutlicher zu schlagen.

Von Martin Henkel Aktualisiert: 03.03.2022, 07:29

Dass man Domenico Tedesco an seinen Augen ansehen kann, mit welcher Anspannung er sich auf Spiele vorbereitet, ist kein Geheimnis. Beim Spiel gegen Hannover 96 aber Mittwochabend im Viertelfinale des DFB-Pokals waren seine Augen nicht nur geschwollen, sondern auch rot gerändert.

Um den Schlaf gebracht

Eine nächtliche Böllerei vor dem Hotel der Gäste aus Sachsen war der Grund dafür. Um ein Uhr in der Nacht und um fünf Uhr morgens sollen jeweils in Nähe des Hotels Böller gezündet worden sein, wie der Trainer des Tabellenvierten der Bundesliga nach dem 4:0 gegen den Zweitligisten berichtete. Es habe den Kader um eine geruhsame Nacht gebracht. "Man hat uns wachgeschossen."

Man muss nicht mal eins und eins zusammenzählen, um das Ziel des krachenden Anschlags auf den Schlaf des Pokalgegners zu benennen. Die Nachtruhe stören, das ist auch schon anderen Mannschaften passiert.

Vor dem Hintergrund des aktuellen Krieges Russlands gegen die Ukraine entwickelt die Böllerei allerdings die Dimension eines ziemlich makaberen Streiches. Der Trainer und die Spieler nutzten es für ihre Motivation. "Das sind Sachen, die leider passieren", so Tedesco. "Mit denen müssen wir auch umgehen können. Das war heute unser viertes Auswärtsspiel. Wir hatten eine kurze Nacht, haben schlecht geschlafen, waren müde und auch angespannt - und dann so ein Spiel…! Wir haben das für unsere Motivation genutzt, logisch. Das war ein gefundenes Fressen."

Kevin Kampl: "Gestern hat es bumm, bumm, bumm gemacht"

Vier Tore erzielten die RB-Profis gegen den heillos überforderten Gegner, die das Stadion gegen sich wussten, der Rasen war ein Acker, der Gegner heiß auf den Favoriten. Allemal RB ohnehin in der Fremde nicht der bestgesehenste Gast ist, zugespitzt in dieser Woche durch die pseudomoralische Debatte, ob der Klub vom Cottaweg das in der Europa League zugeloste Achtelfinalspiel gegen Spartak Moskau aus Protest hätte ablehnen sollen, ehe es die Uefa tat und den russischen Verein aus dem Wettbewerb ausschloss.

Tedesco meinte, dass die in manchen Medien von generellen Animositäten aufgepumpte Kritik am Umgang der Sachsen mit der Partie gegen den ehemaligen Verein des Leipziger Trainers für das Team keine Rolle bei der Einstimmung auf die Partie gespielt hätte. Die Knallerei war ausreichend. "Nicht, dass wir das nötig gehabt hätten", so der 36-Jährige. "Aber wenn es zusätzlich noch was braucht, kitzeln wir das auch heraus."

Der Coach ließ es sich deshalb nicht nehmen, sein Team nach dem Sieg im Versammlungskreis noch einmal auf die Ruhestörung in der Nacht zuvor hinzuweisen. Kevin Kampl erzählte davon nach der Partie. "Der Trainer hat zu uns gesagt: ,Gestern hat es bei uns bumm, bumm, bumm gemacht, heute hier.'"