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"Was darf Satire?" Fans kritisieren RB-Interview zur Nachwuchsarbeit

Von Thomas Fritz Aktualisiert: 20.06.2022, 19:34
Tom Krauß (2.v.r.) und Frederik Jäkel (l.) beim Trainingslager mit den Profis 2019.
Tom Krauß (2.v.r.) und Frederik Jäkel (l.) beim Trainingslager mit den Profis 2019. IMAGO / Picture Point LE

Tom Krauß verliehen (mit Kaufoption), Eric Martel, Sidney Raebiger und Frederik Jäkel kurz vorm Verkauf: Seit Tagen diskutieren die Fans in den Sozialen Netzwerken leidenschaftlich über die Nachwuchspolitik von RB Leipzig. Und der Tenor geht mehrheitlich in eine Richtung: Die Anhänger haben wenig Verständnis, dass RBL keinem seiner Talente - allesamt Junioren-Nationalspieler - kommende Saison eine Chance im Profikader gibt. 

RB Leipzigs Nachwuchsleiter Kegel: "Career Center als Erfolgskonzept etabliert"

Ausgerechnet während diese Stimmungslage hat der Klub nun ein Interview mit Nachwuchsleiter Sebastian Kegel veröffentlicht, in dem er den Anhängern die Segnungen des 2020 gegründeten Career Centers erklärt - und ein Fazit der U17- und U19-Bundesliga-Spielzeit zieht.

Die Installation des Career Center habe sich im Sinne der Durchlässigkeit des Nachwuchses in den Profibereich bisher "sehr" ausgezahlt, stellt Kegel fest. "Denn durch diese sehr individuelle Karriere-Beratung haben wir es in kürzester Zeit geschafft, hoffnungsvolle Talente in den Profifußball zu bringen." Mit Blick auf Krauß, Martel oder Jäkel, "die allesamt zu U21-Nationalspielern wurden, kann man sagen, dass sich das Career Center als Erfolgskonzept etabliert hat".

Keine Aussicht auf Spielzeit für Talente bei RB Leipzig

In der RBL-Fan-Twitterblase kommen diese Aussagen nicht sonderlich gut an. Denn dort wünscht man sich einen lokalen Helden im eigenen Kader. "Was darf Satire?", kommentiert User "Vereinsbrille" den RB-Post mit dem Kegel-Interview. "Hahahahahaha. Na wenigstens verlieren sie den Humor nicht in der Kommunikationsabteilung des Klubs", schreibt der Rotebrauseblogger. "Man kann das doch nicht ernsthaft als ein Erfolg verkaufen", wundert sich "TheFunkyTechnican".

Kegel hatte die Verkäufe der Talente unter anderem damit begründet, dass die Entwicklung der Spieler im Vordergrund stehe. Es sei wichtiger konstante Spielzeit auf Erst- oder Zweitliganiveau zu bekommen, "als bei einem Champions-League-Verein nur auf der Bank zu sitzen". Kegels Fazit: "Sie brauchen faire Chancen auf Einsätze und Spielzeit." Und die hätten Krauß & Co nach Analyse der Verantwortlichen bei RB Leipzig nicht gehabt. "Und dennoch arbeiten alle Mitarbeiter im Nachwuchsbereich jeden Tag mit voller Leidenschaft daran, den eigenen Havertz am Cottaweg zu entwickeln." Der ist aktuell noch nicht in Sicht.