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11-Freunde-Chefredakteur Köster rät RB-Fans: „Wirf dich doch nicht so weg!”

Philipp Köster ist einer der größten Kritiker von RB Leipzig. Der 11-Freunde-Chef legte nun zum 25. Geburtstag seines Magazins nach.

07.05.2025, 18:16
„RB ist vor allem eine Gefahr für den Fußball und seine Kultur”, findet 11-Freunde-Chef Köster.
„RB ist vor allem eine Gefahr für den Fußball und seine Kultur”, findet 11-Freunde-Chef Köster. (Foto: imago/motivio)

Leipzig/ukr – Nur wenig bringt Philipp Köster, Mit-Gründer und Chefredakteur des Fußballkultur-Magazins 11 Freunde, so auf die Palme wie RB Leipzig. Auch zum 25. Magazin-Geburtstag wettert der Fußball-Romantiker und -Traditionalist über den Red-Bull-Klub. Im langen Gespräch mit der Zeit sagte Köster: „Mal abgesehen davon, dass sich der Club weitgehend rechtswidrig in die Bundesliga geschummelt hat, ist RB vor allem eine Gefahr für den Fußball und seine Kultur. Die kann sich nämlich nur dort entwickeln, wo es Menschen gibt, die sich einer Sache aus Liebe und Leidenschaft widmen, ohne dass es immer und überall sofort ums Geldverdienen geht.”

„Achtung und Respekt”: Köster erklärt seine Haltung zu RB

Köster: RB bettet Fangefühle in sein „räudiges Marketingkonzept”

Natürlich drehe sich auch in anderen Vereinen wie Borussia Dortmund vieles ums Geld. „Trotzdem”, so Köster, „ist der große Unterschied zu RB Leipzig offensichtlich: der nicht kommerzielle Kern.” Generell prangert der Meinungsmacher „Zynismus und die Geldmacherei des Profifußballs” an. „Es gibt in vielen Clubs Leute, die einfach nur auf die Kohle starren und keine Beziehung zum Fußball haben.”

Auf die Entgegnung der Zeit-Redakteure, dass es sicher RB-Fans gebe, die ihren Verein ähnlich innig lieben wie Köster seinen Herzensklub Arminia Bielefeld, entgegnete der 53-Jährige: „Na ja, wo die Liebe hinfällt. Ich würde die RB-Fans trotzdem gern zur Seite nehmen und mit väterlichem Timbre sagen: ,Wirf dich doch nicht so weg!’” Köster spreche „niemandem in Leipzig ab, Fan zu sein. Was mich viel wütender macht, ist, dass der Club all diese Gefühle in sein räudiges Marketingkonzept einbettet.”

Kalendersprüche über Tradition

Interviews oder Reportagen über RB Leipzig kommen bei 11 Freunde nicht mehr ins Blatt. Ralf Rangnick war der einzige, den das Magazin einst zum Gespräch in Leipzig traf. Köster schätze Rangnick „als Trainer und als Menschen. Aber so richtig verstanden, was wir an RB Leipzig zu kritisieren haben, hatte er auch nicht”, glaubt der Autor. „Man kann fragen und die Kritik anbringen, aber man darf nicht darauf hoffen, dass man eine ordentliche Antwort bekommt. Da gibt es gerne Kalendersprüche wie: ,Tradition ist nicht Anbetung der Asche, sondern Weitergabe des Feuers’.”