Alles klar mit Timo Werner? RB-Chef Mintzlaff äußert sich in Stuttgart zur möglichen Rückkehr des Nationalspielers
Geschäftsführer Oliver Mintzlaff vom Pokalsieger RB Leipzig hat Meldungen über die feststehende Rückkehr von Fußball-Nationalspieler Timo Werner kommentiert. Und dabei eine Einigung dementiert. "Wir haben keinen Spieler verpflichtet", sagte Mintzlaff am Sonntag vor dem Auftaktspiel beim VfB Stuttgart bei DAZN, Werner sei "immer noch Spieler bei Chelsea".
Mintzlaff hält sich bedeckt
Der Stürmer, der vor zwei Jahren für 53 Millionen Euro nach London gewechselt war, sei "ein interessanter Spieler, wir beschäftigen uns damit", bestätigte der RB-Boss, fügte aber an: "Ob es zustandekommt, kann ich noch nicht sagen." Werner, der bei Chelsea keinen Stammplatz erspielen konnte, liebäugelt mit einem Abschied aus England.
Die BILD hatte berrichtet, dass eine Einigung erzielt sei. demnach werde RB seinen ehemaligen profi nicht leihen, sondern gleich ganz kaufen. Die Summe solle 20 Millionen Euro plus Boni betragen. Unklar sei, ob er einen Vierjahres- oder Fünfjahresvertrag erhalte. Was dafür spricht: beim 1:0 zum Ligatstart gegen Everton stand Werner nicht im Chelsea-Kader.
Vor allem mit Blick auf die Winter-WM in Katar will der 2020 aus Leipzig an Chelsea verkaufte Nationalstürmer mehr Spielzeit. Deshalb öffnete er die Türen zu einem vorzeitigen Ausstieg aus seinem bis 2025 laufenden Vertrag, als er auf einen Wechsel angesprochen meinte, er könne "überall glücklich werden".
Werner gegen Tuchel: Glücklich in London?
Natürlich war sein Coach not amused. "Ich bin überrascht", sagte der Teammanager des FC Chelsea sichtlich pikiert über die öffentlichen Wechselgedanken seines Sorgenstürmers Timo Werner, "ich wäre als junger Kerl sehr glücklich, wenn ich einen Vertrag bei Chelsea hätte. Ich wäre einer der glücklichsten Menschen auf dem Planeten."
Timo Werner aber ist in London nicht glücklich geworden - und zu Beginn der WM-Saison ins Grübeln geraten. "Es ist klar, dass ich mehr spielen will, und ich sollte mehr spielen, um für die WM gut in Form zu sein und eine Chance zu haben, zu spielen", sagte der Nationalspieler auf der US-Reise der Blues und betonte: "Ich könnte überall glücklich sein."
Auch in Leipzig, wie zwischen 2016 und 2020. Werner, berichtet die Leipziger Volkszeitung, wolle "am liebsten zurück an die Pleiße". Tuchel aber kann über Werners Wechselwünsche nur den Kopf schütteln. "Wenn er das so gesagt hat, kann ich das nicht verstehen", meinte er - und machte ihm eine klare Ansage: "Er bekommt Spielzeit, wenn er seine Qualitäten zeigt. Erkämpfe dir deinen Platz und verteidige ihn!"
Das ist dem 53-Millionen-Euro-Mann bisher nicht geglückt. 23 Tore in 89 Pflichtspielen, nur 15 Startelfeinsätze in der vergangenen Premier-League-Saison - viel zu wenig für einen, der angeblich 270.000 Pfund (317.000 Euro) verdient. Pro Woche!
"Er hat hier noch was zu beweisen"
"Der Trainer hat immer andere Ideen, andere Gedanken. In vielen Spielen war ich nicht Teil seiner Gedanken, das versuche ich zu ändern", sagte Werner jetzt. Doch Tuchel hat ihm mit dem englischen Nationalstürmer Raheem Sterling, der für fast 60 Millionen Euro von Manchester City kam, schon wieder einen neuen Konkurrenten vor die Nase gesetzt - und will nachlegen.
Werner (26) hat noch drei Jahre Vertrag. Bleibt er Teil von Tuchels Plänen? "Sicher, er ist unser Spieler", beteuerte der Coach, "im Moment denke ich, dass er bleiben und seinen Weg hier weitergehen wird. Er hat hier noch etwas zu beweisen."
Mittlerweile aber scheint eine Rückkehr nach Leipzig nicht ausgeschlossen. Wenige Stunden vor dem Anpfiff in Stuttgart hatte die "Bild" berichtet, dass der Wechsel unmittelbar bevorstünde.