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  5. Als Baumgart RB-Trainer Rose umgrätschte: So will der neue Trainer Union Berlin „anzünden”

So will Baumgart Union „anzünden” „In meinem ersten Spiel habe ich Marco Rose umgegrätscht”

Er ist zurück und spricht Klartext. Große Reformen plant Union Berlins neuer Trainer Steffen Baumgart nicht. Dafür weiß er, wie er mögliche Skeptiker überzeugen kann. Und veranschaulichte das mit einer Anekdote.

Aktualisiert: 02.01.2025, 20:56
Rivalen und Freunde: einst als Spieler ebenso wie heute als Trainer: Steffen Baumgart und Marco Rose.
Rivalen und Freunde: einst als Spieler ebenso wie heute als Trainer: Steffen Baumgart und Marco Rose. (Foto: imago/Beautiful Sports)

Berlin/dpa – Noch vor der ersten Einheit mit Rückkehrer Steffen Baumgart versammelten sich mehrere Hundert Fans auf dem Trainingsplatz des 1. FC Union Berlin. Und wie der ehemalige Angreifer der Eisernen mögliche Zweifler bei seinem neuen Engagement als Chefcoach überzeugen kann, weiß er auch schon. Auf seiner Vorstellungs-Pressekonferenz brachte er einen Vergleich, in den sein Trainerkollege bei RB Leipzig involviert war: Marco Rose.

„Auch 2002 schlug mir als 30 Jahre alter Neuzugang Skepsis entgegen”, sagte Baumgart: „Nach meiner Einwechslung habe ich in meinem ersten Spiel Marco Rose umgegrätscht. Danach stand der ganze Block hinter mir.” Am 10. August 2002 trafen beide Trainer noch als Aktive aufeinander; Mainz gewann damals unter Trainer Jürgen Klopp mit 2:0 an der Alten Försterei.

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Baumgart: „Ich weiß, wie man das Ding anzündet”

Doch die Anekdote erzählt viel über Baumgart. Dafür lieben sie den früheren Stürmer, der von 2002 bis 2004 in 68 Pflichtspielen für Union 22 Treffer erzielt hatte. Damals in der zweiten Liga. Tore sind genau das, woran es bei den Berliner in dieser Saison in der Fußball-Bundesliga mangelt. In den bisherigen 15 Meisterschaftsspielen traf Union nur 14 Mal.

„Wir müssen den Weg nach vorne finden”, betonte Baumgart. Man müsse damit die Zuschauer auf seine Seite ziehen. Oder wie es der gebürtige Rostocker auch formulierte: „Wir wollen das Ding anzünden. Und ich weiß, wie man das Ding anzündet.” Wer den Stimmungstempel kennt, weiß, was das bedeuten könnte.

Heldt wählte Baumgart aus

Baumgart hat genau dies als Spieler schon erlebt hat. „Es ist ein Vorteil, mit einem Trainer zu arbeiten, der alles kennt”, erklärte Unions Profifußball-Geschäftsführer Horst Heldt. Viel Zeit, seine neue Mannschaft kennenzulernen hat Baumgart nicht, nachdem sich der Klub vom Dänen Bo Svensson kurz vor dem Jahreswechsel getrennt hatte. Neun Pflichtspiele ohne Sieg, darunter das Aus im DFB-Pokal und das Abrutschen auf Platz zwölf waren der Grund.

Gespräche wurden laut Heldt auch mit anderen Trainern danach geführt. „Von Steffen waren wir am meisten überzeugt.” Und er war verfügbar nach seinem vorzeitigen Aus beim Hamburger SV Ende November.

Rose vs. Baumgart: RB bald zu Gast bei Union

Nicht nur für die Union-Fans ist Baumgarts Rückkehr eine emotionale Angelegenheit. In beiden Spielzeiten war er damals zum „Unioner des Jahres” gewählt worden. Kampf, Willen, Einsatz - es sind die Eigenschaften, mit denen der Verein sich identifizieren will. „Nach den zwei Jahren stand ich dem Verein sehr nahe. Ich sehe es nicht als Risiko, sondern als Chance”, sagte Baumgart. Nach zwei intensiven Gesprächen mit Heldt gab er ihm schnell die Zusage. Auch nach Köln hatte Held Baumgart einst gelotst.

Die große Reform plant der noch 52 Jahre alte Baumgart nicht. „Die Mannschaft ist topfit”, sagte er. Kleinigkeiten würden angepasst, das Selbstvertrauen wieder aufgebaut. Und eines: „Es wird klare Ansagen geben, wo wir hinwollen.” Am 1. Februar (18.30 Uhr) gastiert RB Leipzig in Köpenick. Sicher wird dann die Grätschen-Anekdote nochmal Thema zwischen den Trainer sein, die sich privat ausgezeichnet verstehen.