„Gedanken und Gebete gehen nach Magdeburg“ So reagieren Spieler, Trainer, Klubs und Verbände auf das Attentat
In den Fußball-Arenen soll an diesem Spieltag der Opfer des Anschlags von Magdeburg gedacht werden. Klubs und Spieler reagieren geschockt auf die Attacke.
Leipzig/Magdeburg/Frankfurt (Main)/dpa/ukr – In der Fußball-Bundesliga wird es nach der tödlichen Attacke auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg Momente des Innehaltens geben. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) empfiehlt den Klubs der 1. und 2. Liga bei den Spielen des Wochenendes das Tragen von Trauerflor und unterstützt im Gedenken an die Opfer des Anschlags Schweigeminuten in den Stadien, wie die DFL mitteilte.
Am Freitagabend war ein Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren, dabei kamen vier Menschen ums Leben. Der festgenommene Verdächtige ist ein Islam-Kritiker und Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt.
Kane: „Meine Gedanken und mein Beileid sind bei allen, die von dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind”
Der FC Bayern München hatte wegen der Geschehnisse in Magdeburg bereits am Freitagabend nach dem 5:1-Heimsieg gegen RB Leipzig auf seine geplante Zeremonie zum Jahresabschluss im Stadion verzichtet. „Diese Zeremonie sollte eine fröhliche sein, das passt einfach nicht in diesem Moment”, sagte Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen.
Auch mehrere Spieler äußerten ihre Betroffenheit. „Die Nachrichten von der Tragödie in Magdeburg zu hören, rückt die Dinge in eine andere Perspektive. An Abenden wie diesen ist Fußball nicht das Wichtigste. Meine Gedanken und mein Beileid sind bei allen, die von dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind”, schrieb Bayern-Star Harry Kane auf der Plattform X.
Rose: „Gedanken und Gebete gehen nach Magdeburg”
RB-Trainer Marco Rose reagierte ergriffen darauf, was in Mitteldeutschland passierte und wehrte angesichts der schrecklichen Tat alle Fragen zum Spiel ab. „Unsere Gedanken – und wenn man Christ ist, auch unsere Gebete – gehen an die Menschen in Magdeburg”, sagte der Leipziger Coach.
Auch sein Klub RB Leipzig reagierte frühzeitig angemessen und postete bei X: „Wir sind erschüttert und tieftraurig angesichts der Nachrichten aus Magdeburg und in Gedanken bei den Opfern sowie ihren Angehörigen. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle und baldige Genesung. Gleichzeitig danken wir allen Ersthelfern und Einsatzkräften.”
RB-Ersatzspieler hören Bitte des Bayern-Bosses nicht
Die Leipziger Ersatzspieler und ein Athletiktrainer hatten nach Abpfiff zunächst nicht mitgeteilt bekommen, was wenige Stunden zuvor in Magdeburg passiert war. David Raum & Co. hatten zunächst die Bitte von Bayern-Boss Dreesen überhört, das Auslaufen auf dem Rasen einzustellen und wurden dafür vom Publikum gellend ausgepfiffen. Erst als ihnen ein Mitarbeiter den Sachverhalt persönlich mitteilte, brachen sie das Auslaufen ab.
RB teilte dazu am Samstag mit: „Unsere Spieler und Athletiktrainer hatten zum Zeitpunkt des Auslaufens keine Kenntnis vom schrecklichen Anschlag in Magdeburg, auch nicht vom aufgrund der Situation angepassten Ablauf der Weihnachtsshow des FC Bayern München.” Es sei schlicht keine Zeit gewesen, Spieler und Athletikteam nach Ende der Partie zu informieren – auch wegen des Trubels nach der schweren Verletzung von Benjamin Henrichs. RB-Vorstand Johann Plenge teilte dies nach Abpfiff seinem Kollegen Jan-Christian Dreesen mit.
Magdeburger Spieler geschockt
Bei der Zweitliga-Partie des 1. FC Magdeburg bei Fortuna Düsseldorf am frühen Freitagabend hatten beide Fangruppen in der zweiten Halbzeit die Unterstützung ihrer Teams eingestellt. Die Zuschauer wurden über die Anzeigetafel über den Vorfall in Magdeburg informiert. Die geschockten Magdeburger Spieler gaben im Anschluss keine TV-Interviews.
„Wir sind noch immer fassungslos und trauern um die Opfer des schrecklichen Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt”, schrieb der FCM auf seiner Internetseite und ergänzte: „Großen Dank an die zahlreichen Helfer, die in diesen schwierigen Momenten Unbeschreibliches leisten.”