RB Leipzig„Auf Deutsch anschreien”: Timo Werner blüht vor Duell gegen Hasenhüttl in neuer Rolle auf
Ralph Hasenhüttl dürfte alarmiert sein, denn vor dem Duell zwischen dem von dem Ex-RB-Trainer trainierten FC Southampton und dem FC Chelsea (Sa., 13.30 Uhr) ist Timo Werner nach langer Durststrecke wieder in Fahrt gekommen. Zu verdanken hatte das der Stürmer in erster Linie seinem neuen Trainer Thomas Tuchel.
„Es hat mir geholfen, dass mich jemand auf Deutsch anschreien kann. Thomas ist ein richtig guter Typ und hat eine gute Vorstellung von dem Fußball, den wir spielen wollen”, sagte der 24-Jährige, für den eine Durststrecke von 100 Tagen und 1000 Spielminuten ohne eigenen Treffer nach dem 2:0 (2:0)-Sieg der Londoner gegen Newcastle United am Montag endlich abgehakt war.
Timo Werner: „Lücke zu Manchester City schließen”
„In den letzten Monaten war es nicht so, dass ich glücklich war, nicht zu treffen”, sagte der frühere Leipziger, der in der 39. Minute für den Endstand sorgte. Acht Minuten zuvor hatte er das Führungstor von Olivier Giroud eingeleitet. Die Blues rückten damit in der Premier League erstmals seit Dezember wieder auf den vierten Platz vor, mit besten Chancen auf eine erneute Qualifikation für die Champions League.
Mit dem neuen Teammanager holte Chelsea zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten. „Jetzt ist der Fußball, den wir spielen, gut“, sagte Werner: „Die Spiele waren nicht einfach, aber wir haben eine Entwicklung gezeigt.” Ein dringend nötiger Zwischenspurt, um den Anschluss an die anderen Spitzenklubs nicht vollständig zu verlieren. Für Werner jedoch kein Grund, es nun langsamer anzugehen. „Wir haben immer noch viel zu tun, um speziell die Lücke zu Manchester City zu schließen”, sagte er mit Blick auf den Tabellenführer, der aktuell elf Zähler vor dem Tuchel-Team liegt.
„Hart gearbeitet”: Tuchel lobt Timo Werner
Doch realistischer als die Meisterschaft bleibt der Sprung in die Königsklasse, auch für den 47-jährigen Tuchel steht dieses Ziel im Mittelpunkt seiner Arbeit. „Wir haben die Chance genutzt, unter die Top Vier zu kommen und damit einen großen Schritt gemacht. Aber es muss jetzt auch so weitergehen”, mahnte der Coach.
Trainer Tuchel ist optimistisch, dass Werners Tor die Wende bringt. „Für die Stürmer kommt das letzte Prozent Selbstvertrauen und Glauben durch Tore, nichts anderes”, sagte der 47-Jährige. „Aber dafür hat er hart gearbeitet. Im letzten Spiel war er mit der Vorlage und dem rausgeholten Strafstoß entscheidend für uns. Heute hat er schon wieder eine Vorlage, und das Tor, und das ist superwichtig für ihn. Es war eine große Erleichterung.”
Unter Tuchels Vorgänger Frank Lampard hatte Werner meist die Vorgabe, sich auf dem Flügel aufzuhalten. Im System des deutschen Trainers hingegen darf sich der Angreifer mehr in den zentralen Räumen bewegen. Und der Nationalspieler dankte es Tuchel mit dem ersten Torerfolg seit dem 7. November.